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NRZ: Jüdische Gemeinde in Sorge wegen Demonstration

Archivmeldung vom 20.10.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.10.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Palästinensische Proteste (Symbolbild)
Palästinensische Proteste (Symbolbild)

Bild: (CC BY-SA 2.0) by  DYKT Mohigan

Angesichts der angekündigten pro-palästinensischen Demonstration in Düsseldorf an diesem Samstag sorgen sich Vertreter der Jüdischen Gemeinden an Rhein und Ruhr um das jüdische Leben in Nordrhein-Westfalen. Der Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf, Dr. Oded Horowitz, plädiert gar für ein Verbot. "Ich verstehe nicht, warum die Polizei Demos, die sich zu Gewalt gegen Juden entwickeln, trotzdem erlaubt, obwohl sie den öffentlichen Frieden stören", sagt er der in Essen erscheinenden "Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung" (NRZ, Samstagsausgabe).

In Hamburg seien Demos mit Verweis auf die Sicherheitslage bereits untersagt worden. Horowitz rät Jüdinnen und Juden in Düsseldorf sogar, sich am Samstag aus den Bereichen der Demo fernzuhalten und "größte Vorsicht walten zu lassen". "So etwas einem Juden in Deutschland im Jahr 2023 zu raten, das tut richtig weh", sagte er weiter. Er und seine Gemeindemitglieder seien entsetzt, "wie hier vor Ort Menschen in dieser Gesellschaft die Tode und Morde verherrlichen und feiern, auf die Straßen gehen und bedrohliche Szenarien für Juden aufbauen". Das führe dazu, dass Jüdinnen und Juden wirklich ängstlich seien.

"Ältere Mitglieder haben Angst, dass wieder Pogrome stattfinden. Sie fragen sich, wer kann sie schützen?", sagt Horowitz. Ähnliche Eindrücke schildert auch Rabbiner David Geballe der Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim-Oberhausen. Die Hälfte der Kinder aus der Gemeinde verheimlichten in der Schule, dass sie jüdischen Glaubens sind, weil dies zu Problemen führen kann.

Quelle: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung (ots)

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