Landfrauen-Präsidentin beklagt Diskriminierung vor Bauernpräsidenten-Wahl in NRW
Archivmeldung vom 09.11.2019
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Freigeschaltet durch André OttPetra Bentkämper, Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes, beklagt Diskriminierung innerhalb der Agrarbranche. Vor dem Hintergrund der Kandidatur von Susanne Schulze Bockeloh zur Präsidentin des einflussreichen Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) sagte Bentkämper im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Ich bin da ehrlich gesagt skeptisch, ob sie es schafft. Es gibt im Verband durchaus Vorbehalte gegen sie."
Diese rührten wohl auch vom Geschlecht her. Bentkämper, die selbst Mitglied im WLV ist, kritisierte: "Wer im Jahre 2019 allerdings Frausein und die betriebliche Ausrichtung ohne Viehhaltung als Gegenargumente heranzieht, der handelt diskriminierend und rückständig."
Schulze Bockeloh wäre die erste Frau an der Spitze des etwa 40.000 Mitglieder zählenden Verbandes in Nordrhein-Westfalen. Keinem der insgesamt 18 Landesbauernverbände, die unter dem Dach des Deutschen Bauernverbandes organisiert sind, steht derzeit eine Frau vor. Bentkämper kündigte an, für Schulze Bockeloh bei der im Februar anstehenden Wahl zu stimmen. "Sie würde der Landwirtschaftslobby guttun." Bislang gibt es einen Gegenkandidaten für die Abstimmung im Frühjahr. Der bisherige Bauernpräsident Johannes Röring - zugleich für die CDU im Bundestag - hatte erklärt, zur Mitte der Amtszeit von seinem Präsidentenposten zurücktreten zu wollen. Bentkämper steht seit Sommer dem Landfrauen-Verband auf Bundesebene vor, der nach eigenen Angaben 500.000 Mitglieder hat.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)