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Brief von RAF-Terrorverdächtigem Burkhard Garweg aufgetaucht

Freigeschaltet am 20.12.2024 um 12:37 durch Sanjo Babić
Briefumschlag, vertraulich (Symbolbild)
Briefumschlag, vertraulich (Symbolbild)

Bild von kalhh auf Pixabay

Burkhard Garweg, einer der derzeit meist gesuchten Terrorverdächtigen Deutschlands, soll sich erstmals aus dem Untergrund gemeldet haben. In einem Schreiben soll sich der mutmaßliche RAF-Terrorist weiter als "Teil der revolutionären Linken" bezeichnet haben, schreibt die "Wochentaz" in ihrer an diesem Samstag erscheinenden Ausgabe.

Die Zeitung teilte mit, ihr liege der Brief "exklusiv" vor und sie habe dessen Authentizität überprüft. Auch Anwälte Garwegs sollen die Echtheit des Briefes versichert haben, extern ließ sich diese jedoch nicht überprüfen.

Vorausgesetzt, der Brief ist echt, äußert sich Garweg darin nicht zu den Taten der Roten Armee Fraktion, verteidigt diese aber als "revolutionäre Gegenbewegung" gegen die "strukturelle Gewalt des Systems". Auch über den aktuellen Aufenthaltsort Garwegs steht in dem Text nichts.

Garweg soll der dritten und letzten Generation der RAF angehört haben, der zehn Morde zugerechnet werden und die sich 1998 auflöste. Aktuell fahndet das LKA Niedersachsen nach ihm, weil er zusammen mit den ebenso RAF-Terrorverdächtigen Daniela Klette und Ernst-Volker Staub von 1999 bis 2016 insgesamt 13 zum Teil schwere Raubüberfälle begangen haben soll, um das Leben im Untergrund zu finanzieren.

In dem angeblich von Garweg verfassten Brief bekennt sich der Verfasser nicht direkt zu diesen Raubtaten, schreibt aber, es sei "für uns" ausgeschlossen gewesen, Menschen zu töten oder zu verletzen, um an Geld zu kommen. "Jegliche Traumatisierung von Angestellten von Kassenbüros oder Geldtransportern ist zu bedauern."

Der Verfasser entschuldigt sich außerdem bei früheren Bekannten, etwa den Bewohnern eines Bauwagenplatzes in Berlin-Friedrichshain. Dort soll Garweg einige Jahre unter falscher Identität gelebt haben. Dass er den dortigen Bewohnern nicht seine wahre Identität offengelegt habe, bedauere er, die jüngsten Durchsuchungen habe er nie gewollt, heißt es in dem Brief.

Der Verfasser kritisiert die Festnahme von Daniela Klette im Februar in Berlin und schließt sich Forderungen nach ihrer Freilassung an. Auch solidarisiert er sich mit linken und linksradikalen Bewegungen der Gegenwart: der kurdischen PKK, der Klimabewegung und der Antifa.

Gegen Klette hatte die Staatsanwaltschaft Verden zuletzt Anklage erhoben wegen der 13 Raubüberfälle. Im Frühjahr soll der Prozess beginnen. Wo Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub sich aktuell aufhalten, ist den Ermittlern weiterhin unklar.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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