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"Schwarzes Gold": Comeback der Vinyl-Schallplatte

Archivmeldung vom 08.12.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Die DJ-Kultur hat den Vinyl-Trend entscheidend beeinflusst. Bild: pixelio.de/Rafael Vogt
Die DJ-Kultur hat den Vinyl-Trend entscheidend beeinflusst. Bild: pixelio.de/Rafael Vogt

Die gute alte Vinyl-Langspielplatte ist auch in Zeiten von MP3-Playern und Download-Shops für Musik im Internet nicht tot zu kriegen. Wie aus aktuellen Zahlen des Nielsen Soundscan hervorgeht, erfreut sich der analoge Datenspeicher gegenwärtig sogar wieder einer zunehmenden Beliebtheit bei Musikkonsumenten.

Demnach sind in den USA und Kanada im Jahr 2009 mehr als 2,1 Mio. Vinyl-Alben über die Ladentische gewandert, das entspricht einem Zuwachs von über 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Dass es sich hierbei um keinen Einzelfall handelt, beweisen die jüngsten Marktzahlen aus Deutschland. "Der Vinyl-Markt ist von 2007 auf 2008 von 0,6 Mio. auf 0,8 Mio. Euro Umsatz angewachsen", bestätigt Daniel Knöll, Sprecher des Bundesverbands Musikindustrie http://www.musikindustrie.de, gegenüber pressetext. Die steigende Nachfrage sei aus Sicht der Musikwirtschaft zwar erfreulich, ändere aber nichts daran, dass das Schallplattengeschäft eine Marktnische bleibe. "Das einstige 'schwarze Gold der Musikindustrie' generiert insgesamt gesehen nur einen sehr kleinen Prozentteil des Gesamtumsatzes auf dem Musikmarkt", betont Knöll.

Analog gegen digital

Die Gründe für das Wiederaufleben der auf Polyvinylchlorid (PVC) gepressten schwarzen Musikscheiben sind vielseitig. "Bei dieser Diskussion geht es zum Teil auch um kulturelle und ideologische Fragen. Hörer von Vinyl-Platten können eine viel konkretere Beziehung zur Musik aufbauen als CD- oder MP3-Download-Nutzer, die lediglich etwas sehr Abstraktes vorgesetzt bekommen", erläutert Christian König vom Wiener Schallplattenexperten Rave Up Records http://www.rave-up.at im Gespräch mit pressetext.

Die von vielen Experten gepriesene bessere Klangqualität, die das analoge Medium gegenüber seinen digitalen Konkurrenten angeblich vorzuweisen hat, sei letztendlich nicht unbedingt entscheidend. "Wenn man sich genauer ansieht, über welche Audio-Endgeräte der Großteil der Menschen heute ihre Musik genießt, sind die Unterschiede in der Klangqualität vollkommen zu vernachlässigen. Besonders audiophile Musikliebhaber greifen aber im Regelfall dennoch eher zu einer Platte als zu einer CD oder einem MP3-Stück", schildert König.

Gute Überlebenschancen

Insgesamt gesehen habe die Vinyl-Schallplatte, die seit ihrer Blütezeit in den späten 1970er-Jahren bereits des Öfteren für tot erklärt worden ist, deshalb auch im Internetzeitalter nichts zu befürchten. "Ich glaube, dass sich ältere Medien prinzipiell nicht so leicht wie vermutet von neuen verdrängen lassen. Im Moment, wo die ersten CDs auf den Markt gekommen sind, hat die Schallplatte sofort einen völlig anderen Stellenwert bekommen. Während sich das Single-Geschäft womöglich weiter ins Netz verlagern wird, sehe ich für das Vinyl-Album sehr gute Überlebenschancen", so König abschließend.

Quelle: pressetext.austria (Markus Steiner)

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