Disziplinarverfahren gegen Ex-Fernseh-Pfarrer Fliege könnte ausgeweitet werden
Archivmeldung vom 22.10.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWegen einer Anleitung zum Kirchenaustritt droht dem ehemaligen Fernseh-Pfarrer Jürgen Fliege weiterer Ärger mit der Evangelischen Kirche im Rheinland. Das Disziplinarverfahren, das die Kirche gegen ihn eingeleitet hat, könnte ausgeweitet werden. Das berichtet die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post". Grund ist ein - nicht von Fliege selbst verfasster - Artikel in der aktuellen Ausgabe seiner Zeitschrift "Fliege".
In dem Magazin, als dessen Herausgeber Fliege firmiert, werden praktische Tipps für den Kirchenaustritt gegeben - unter anderem mit dem Hinweis "Denken Sie an Ihren Personalausweis oder Reisepass!". Weiter heißt es dort, um nicht "rückwirkend zur Kasse gebeten" zu werden, sollten sich Austrittswillige "auf alle Fälle eine Kirchenaustrittsbestätigung ausstellen" lassen. Inoffiziell hieß es im rheinischen Kirchenamt, der Text klinge, "als wenn ein VW-Händler für den Verzicht aufs Autofahren wirbt". Fliege (64) ist Pfarrer der rheinischen Kirche im Ruhestand. Vor wenigen Wochen hatte die Landeskirche ein Disziplinarverfahren gegen Fliege eingeleitet. Anlass war die kolportierte Äußerung Flieges, Gott und Kirche seien "erst mal scheißegal". Außerdem hatte der Ex-TV-Talker eine angeblich von ihm mit "Trost und Kraft" aufgeladene "Fliege-Essenz" beworben und vertrieben.
Quelle: Rheinische Post (ots)