Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Münchner Autoattacke
Die Bundesanwaltschaft hat am Freitag die Ermittlungen zur Münchner Autoattacke von der Generalstaatsanwaltschaft München übernommen. Der Schritt wird mit der "besonderen Bedeutung des Falles" begründet.
Gegen den Beschuldigten bestehe der dringende Verdacht des versuchten
Mordes, der gefährlichen Körperverletzung und des schweren gefährlichen
Eingriffs in den Straßenverkehr, so der Generalbundesanwalt. Dem
afghanischen Staatsbürger wird zur Last gelegt, am Vormittag des 13.
Februar 2025 einen Pkw gezielt in eine Verdi-Veranstaltung in der
Münchener Innenstadt gelenkt und dabei mindestens 39 Personen zum Teil
lebensgefährlich oder schwer verletzt zu haben.
Es bestehe der
Verdacht, dass die Tat religiös motiviert war und als Angriff auf die
freiheitliche demokratische Grundordnung zu verstehen ist, hieß es.
Damit sei sie geeignet, die innere Sicherheit der Bundesrepublik
Deutschland zu beeinträchtigen. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen
sollen vom Bayerischen Landeskriminalamt fortgeführt werden.
Bundesjustizminister
Volker Wissing (parteilos) sieht die Übernahme durch die
Bundesanwaltschaft als Zeichen einer hohnen Priorität. Dass nun "schon
wieder ein offenbar religiös motivierter Täter" unschuldige Bürger
verletzt hat, sei zutiefst erschütternd. "Die Bilder von gestern hallen
nach", sagte er. "Die Übernahme der Ermittlungen durch den
Generalbundesanwalt zeigt aber, dass wir der Verfolgung solcher
Gewalttaten höchste Priorität einräumen." Er habe "vollstes Vertrauen"
in den Generalbundesanwalt und die beteiligten Strafverfolgungsbehörden.
"Sie werden in diesem Verfahren mit entschiedener Konsequenz vorgehen",
so Wissing.
Da sich die Anzeichen für einen extremistischen
Anschlag nun verdichteten, werde der Bundesopferbeauftragte Roland Weber
die Betreuung und Unterstützung der Betroffenen übernehmen. "Es gilt,
sich nun denen zu widmen, die gestern körperlich und seelisch verletzt
wurden. Ich teile nicht nur ihren Schmerz. Ich möchte Ihnen sagen, dass
die Politik an Ihrer Seite steht", sagte der Minister. "Denjenigen, die
in den Krankenhäusern immer noch um ihre Leben ringen, wünsche ich von
Herzen eine schnelle Genesung."
Quelle: dts Nachrichtenagentur