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Berliner Polizei nach Anleitung zu Schmerzgriffen in der Kritik

Archivmeldung vom 02.09.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.09.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Sanitäter werden von der Berliner Polizei am 18.11.2020 verhaftet und daran gehindert Verletzten zu helfen.
Sanitäter werden von der Berliner Polizei am 18.11.2020 verhaftet und daran gehindert Verletzten zu helfen.

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Die Veröffentlichung interner Dokumente zur Anwendung von Schmerzgriffen bei der Berliner Polizei durch das Portal "Frag den Staat" hat scharfe Kritik hervorgerufen. "Es ist entsetzlich, dass solche Praktiken bis mindestens 2020 gelehrt wurden und damit bis heute im Berliner Polizeidienst Anwendung finden", sagte der Berliner Grünen-Innenpolitiker Ario Mirzaie den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland".

"Beim Umgang mit Klimaprotesten wurde kürzlich noch vehement der rechtswidrige Einsatz von Schmerzgriffen bestritten, die Lehrmaterialien zeichnen da aber ein anderes Bild." Er fordert: "Polizei und Senat müssen den Sachverhalt lückenlos aufklären und die Öffentlichkeit über den Einsatz von Schmerzgriffen informieren." Es dürfe keine Normalisierung von Polizeigewalt geben. Kritik an der Veröffentlichung der internen Dokumente äußerte auch der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jochen Kopelke: "Es wirkt, als sei diese Internetseite dafür gedacht, das gute Image unserer professionellen Polizeiarbeit zu diskreditieren", sagte er dem RND. 

"Die Initiative von `Frag den Staat` schüchtert uns Polizisten nicht ein." Das auf dieser Internetseite "verzerrt gezeichnete Bild polizeilicher Maßnahmen" sei "irritierend", wo die Plattform doch eigentlich Transparenz herstellen möchte. Kopelke sagte, dass Polizisten das Gewaltmonopol des Staates ausübten und "unmittelbarer Zwang" r echtlich geregelt und erlaubt sei. "Schmerzgriffe stellen verhältnismäßige Maßnahmen in Einsatzsituationen dar." Es seien nicht alle Grifftechniken erlaubt, räumte er ein. "Alle Einsatzkräfte sind jedoch geschult, zulässige Techniken professionell anzuwenden", so Kopelke.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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