Bewerber fühlen sich bei der Jobsuche oft diskriminiert
Archivmeldung vom 23.10.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFast die Hälfte der deutschen Jobsuchenden glaubt, bei einer Bewerbung schon einmal diskriminiert worden zu sein. Am stärksten ist dieser Eindruck bei Frauen und älteren Bewerbern. Im Bundesland-Vergleich ist die Zahl derer, die sich ungerecht behandelt fühlen, in Thüringen am höchsten.
Das sind die
Kernergebnisse des Kelly Global Workforce Index, für den der
international agierende Personaldienstleister insgesamt mehr als
70.000 Menschen in 28 Ländern befragt hat, davon über 2.000 in
Deutschland.
Insgesamt 46 Prozent der deutschen Studienteilnehmer fühlte sich
bei Bewerbungen in den letzten fünf Jahren ungerecht behandelt. Als
Gründe geben die Befragten vor allem das Alter (26 Prozent), das
Geschlecht (neun Prozent), die Hautfarbe (sieben Prozent) und
Behinderungen (zwei Prozent) an. Grundsätzlich haben Frauen mit knapp
50 Prozent häufiger den Eindruck diskriminiert zu werden als Männer
(44 Prozent). Konkret glauben 15 Prozent der Frauen und vier Prozent
ihrer männlichen Mitbewerber, dass die Entscheidung aufgrund ihres
Geschlechts zu ihren Ungunsten ausgefallen ist.
Im Vergleich der Bundesländer fühlen sich die meisten Bewerber in
Thüringen ungerecht behandelt: Hier glauben fast zwei Drittel, bei
Bewerbungsverfahren in den letzten fünf Jahren diskriminiert worden
zu sein. Am geringsten ist diese Zahl in Rheinland-Pfalz, wo nur 27
Prozent diese Vermutung teilen.
Von Diskrimierung auf Grund von Alter sind sowohl sehr junge als auch ältere Arbeitnehmer betroffen. Rund 65 Prozent der Befragten, die älter als 45 sind, gaben an, wegen ihres Alters ungerecht behandelt zu werden. Aber auch 21 Prozent der Befragten unter 21 Jahren glauben, durch ihr Alter Nachteile gehabt zu haben. "Die Zahlen zeigen deutlich, dass Art und Umfang von Diskriminierung sich während eines Arbeitslebens verändern", sagt Michael Kirsten, Marketing Coordinator bei Kelly Services in Deutschland. "Darüber hinaus ist zu erkennen, dass das Alter im Job nachteilig empfunden wird." Die Gesellschaft altert, der Arbeitsmarkt klagt über zu wenige Fachkräfte und gleichzeitig tun sich Unternehmen schwer, ältere Arbeitnehmer einzustellen. "Diese Entwicklung ist nicht nur für den einzelnen Arbeitnehmer katastrophal, sondern kann auch für Unternehmen desaströs sein, denn sie lassen eine wichtige Quelle von Fachwissen und Kompetenz ungenutzt."
Quelle: Pressemitteilung Pleon GmbH