Ondracek: Fernsehübertragung im Fall Zumwinkel hat "Fahnder entsetzt"
Archivmeldung vom 26.02.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDieter Ondracek, Vorsitzender der Deutschen Steuergewerkschaft, geht davon aus, dass das öffentliche Vorgehen der Behörden in der jüngsten Steueraffäre den Ermittlungen erheblich geschadet hat.
Die Fernsehübertragung der Razzia beim früheren Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Post, Klaus Zumwinkel, sei ermittlungstaktisch ein "doppelter Fehler" gewesen, sagte Ondracek am Montagabend in der N24-Sendung "Was erlauben Strunz". Zum einen hätte das Kamerateam Zumwinkel warnen können. Zudem hätten wahrscheinlich weitere Beschuldigte "den Schredder bedient das ganze Wochenende".
Die
Hälfte der rund 700 mutmaßlichen Steuerhinterzieher werde Selbstanzeige
erstattet haben. Die anderen hätten sicherlich versucht, "zu
vertuschen, was zu vertuschen geht". Dieser "Warneffekt" habe "die
Fahnder einigermaßen entsetzt", betonte Ondracek. Die Ermittlungen
seien dadurch "aufwändiger und schwieriger" geworden, "als wenn das
nicht passiert wäre".
Quelle: N24