Kraftstoffpreise in Deutschland: Super schnellt nach oben
Archivmeldung vom 23.02.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit dem gestiegenen Ölpreis ist auch das Benzin in Deutschland deutlich teurer geworden. Wie die aktuelle Auswertung der Kraftstoffpreisdatenbank des ADAC zeigt, kostet Superbenzin in Deutschland derzeit im Schnitt 1,501 Euro je Liter. Gegenüber der Vorwoche hat sich Ottokraftstoff um 2,8 Cent verteuert. Einen Anstieg gab es auch beim Dieselpreis, er kletterte im Vergleich zur Vorwoche um 0,5 Cent auf 1,379 Euro.
Die Unruhen in Libyen haben wesentlich dazu beigetragen, dass der Rohölpreis in den vergangenen Tagen gestiegen ist. Damit Autofahrer an den Zapfsäulen nicht über Gebühr zur Kasse gebeten werden, ist der Wettbewerb auf dem Kraftstoffmarkt entscheidend. Auch Autofahrer können dazu beitragen, indem sie günstige Tankstellen bevorzugen. Preise können unter www.adac.de/tanken recherchiert und gemeldet werden.
Grüne rechnen mit Spritpreis von deutlich über zwei Euro pro Liter
Die Grünen rechnen in absehbarer Zeit mit Spritpreisen von über zwei Euro pro Liter. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Bärbel Höhn sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Donnerstagausgabe): "Auf Dauer ist nicht mehr mit sinkenden Preisen zu rechnen. Es ist deshalb nicht mehr die Frage ob, sondern wann der Autofahrer deutlich mehr als zwei Euro pro Liter Sprit zahlen muss."
Am Mittwoch waren die Benzinpreise an den deutschen Tankstellen laut ADAC im Schnitt auf 1,50 Euro je Liter geklettert. Laut Höhn sind dafür nicht nur die Unruhen in Nordafrika und im Ölreich Libyen verantwortlich. Der aktuelle hohe Ölpreis sei auch auf Finanzspekulationen und die zunehmende Verknappung des Erdöls zurückzuführen. Dadurch sei der Preis in den letzten beiden Jahren von 40 auf knapp 100 Dollar pro Barrel gestiegen. "Wir stehen am Anfang einer immer stärker wachsenden Versorgungslücke beim Erdöl. Entweder wir fangen jetzt schleunigst mit der Entziehungskur an, oder wir werden zeitnah dazu gezwungen, weil die Preise explodieren", so Höhn.
Die Alternativen zum Öl müssten nicht erfunden werden, "es gibt sie schon: Intelligente Konzepte zur Verkehrsvermeidung, effizientere Fahrzeuge, Elektromobilität und nachhaltig erzeugte Bioenergien." Der Bundesregierung warf die Grüne vor, in diesen Bereichen zu wenig zu tun.
Quelle: ADAC / Saarbrücker Zeitung