Bonner Bombe: Ermittler finden Haar des mutmaßlichen Bombenlegers
Archivmeldung vom 12.01.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Fund eines Haares des mutmaßlichen Bombenlegers liefert nach Informationen der "Welt" neue Hinweise auf den möglichen Bombenleger von Bonn. Knapp einen Monat nach dem Fund eines funktionsfähigen Sprengsatzes am Bonner Hauptbahnhof am 10. Dezember 2012 haben die Ermittler den oder die Bombenleger noch immer nicht identifizieren können.
Die bislang wichtigsten Hinweise liefert die Videoaufnahme einer Überwachungskamera aus einer Filiale eines Schnellrestaurants am Bahnhof. Darauf zu sehen ist ein bärtiger Mann mit Mütze und Handschuhe, den die Ermittler derzeit im Verdacht haben, der Bombenleger zu sein. Wie die Zeitung erfuhr, fanden die Ermittler kurz vor Weihnachten ein Haar in der blauen Sporttasche, in der die Bombe versteckt war. Die Ermittler gehen davon aus, dass es vom Bombenleger stammt. Es soll sich um das Haar einer hellhäutigen, männlichen Person aus Europa oder Nordamerika handeln. Das Haar wurde ersten Untersuchungen zufolge offenbar blond gefärbt. Ob sich der Fund für eine DNA-Analyse eignet, ist bislang unklar.
Bonner Bombe hatte doch keinen Zünder
Die Bombe, die am 10. Dezember auf einem Bahngleis des Bonner Hauptbahnhofs abgestellt worden war, hat einem Zeitungsbericht zufolge anders als bisher behauptet doch keinen Zünder besessen. "Die Bombe war nicht sprengfähig, weil ein Zünder fehlte", sagte ein hoher Sicherheitsbeamter der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Zuvor hatte es geheißen, dass die Bombe gezündet worden, aber wegen eines Baufehlers nicht detoniert sei. Darauf hätten ein niedriger Ladestand der Batterien und Schmauchspuren an der Tasche hingewiesen, in der die Bombe transportiert worden war. Auch sollen sich in der Suche nach den Tatverdächtigen keine Fortschritte ergeben haben, berichtet die Zeitung unter Bezug auf Sicherheitskreise. Die Spuren in die radikal-islamistische Bonner Szene hätten bisher nicht weitergeführt. Man gehe davon aus, dass die Bundesanwaltschaft den Fall in den kommenden Wochen wieder abgeben werde.
Die Bundesanwaltschaft hatte am 14. Dezember die Ermittlungen übernommen, da sie Anhaltspunkte dafür sah, dass es um einen versuchten Sprengstoffanschlag einer terroristischen Vereinigung radikal-islamistischer Prägung handele. Grundlage dafür war, dass ein Verdächtiger als Mitglied einer radikalislamistischen terroristischen Vereinigung galt. Sie hat das Bundeskriminalamt (BKA) mit den Ermittlungen beauftragt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur