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Zentralrat kritisiert Veranstaltung des Münchner NS-Dokuzentrums

Freigeschaltet am 08.01.2025 um 12:40 durch Sanjo Babić
Josef Schuster (2023)
Josef Schuster (2023)

Bild: Eigenes Werk /SB

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, kritisiert eine Veranstaltung des Münchner NS-Dokumentationszentrums am Holocaust-Gedenktag. Bei der Lesung am 27. Januar soll die Schauspielerin Iris Berben aus einem Werk der Autorin Chaja Polak über Israel und Gaza präsentieren.

"Mit dem Thema von Frau Polaks Essay habe ich grundsätzlich kein Problem", sagte Schuster dem Nachrichtenmagazin Focus. "Es irritiert mich aber, dass die aktuelle Situation in Israel im Mittelpunkt einer Veranstaltung am Gedenktag an die Opfer der Schoa steht." Es drohten "Vermischungen und falsche Assoziationen, die nicht im Interesse der Beteiligten sein sollten".

Bei Volker Beck, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, "ruft die Wahl des Datums Stirnrunzeln hervor". Die Kombination von Thema und Datum scheine "nicht glücklich gewählt", so der Politiker. Bayerns Antisemitismusbeauftragte Ludwig Spaenle wollte ursprünglich bei der Lesung ein Grußwort sprechen, zog seine Zusage aber "aus Termingründen" zurück.

Die Kritik an der Veranstaltung steht vor dem Hintergrund eines Wissenschaftlerstreits. Verschiedene Stimmen stellen die Einzigartigkeit der NS-Judenverfolgung infrage, da sie Kritik an Israel verhindere. Gegner dieser Position mahnen, die Opfer der Schoa und der Kriege in Nahost dürften nicht gegeneinander aufgerechnet werden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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