Studie: 80 Prozent der Kinder in Heimen sind traumatisiert und psychisch belastet
Archivmeldung vom 18.09.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtLaut einer Studie sind 80 Prozent der Kinder in Schweizer Heimen traumatisiert und psychisch belastet. Forscher der kinder- und jugendpsychiatrischen Universitätskliniken in Basel und Ulm untersuchten 64 Institutionen und fast 600 Kinder und Jugendliche, wie die Wochenzeitung "Die Zeit" berichtet.
Finanziert wurde diese größte Studie über Heimkinder, die je in Europa durchgeführt wurde, vom Schweizer Bundesamt für Justiz. Das Fazit der Studie lautet: 80 Prozent der Heimkinder haben eine Vorgeschichte, die von Traumatisierungen geprägt und eine Gegenwart, die von psychischen Problemen belastet ist. 75 Prozent der untersuchten Kinder und Jugendlichen leiden an Störungen des Sozialverhaltens, Depressionen, Schizophrenien, Persönlichkeits- und Aufmerksamkeitsstörungen, Sucht- und anderen psychischen Erkrankungen. Außerdem haben drei von vier Heimkindern Delikte verübt; häufig sind es Diebstähle, Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Sachbeschädigungen.
Die Studie zeigt, dass die meisten der Heimkinder im Laufe ihres Aufenthaltes Fortschritte machen. Sie macht aber auch deutlich, wo die Grenzen der Einrichtungen sind: Einer von sechs Jugendlichen tritt vorzeitig aus der Institution aus.
Quelle: dts Nachrichtenagentur