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Steuersünder CD: Mehrheit der Deutschen sieht keinen Grund zur Aufregung

Archivmeldung vom 31.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Kurt F. Domnik / pixelio.de
Bild: Kurt F. Domnik / pixelio.de

Der Kauf des Land Nordrhein-Westfalens einer weiteren CD mit Daten vermeintlicher Steuersünder sorgt für viel diplomatischen Wirbel. 61 Prozent der Bundesbürger können die Empörung der Schweiz allerdings nicht nachvollziehen. Ihrer Meinung nach ermögliche schließlich das Nachbarland mit seinem liberalen Bankensystem den Steuerbetrug. Das ergibt eine repräsentative Umfrage der Beratungsgesellschaft Faktenkontor und des Marktforschungsdienstleisters Toluna unter 1.000 Bundesbürgern.

Kritik an Datendiebstahl

Auch wenn die Deutschen grundsätzlich keinen Grund für die große Aufregung sehen, bewerten sie die Datenquelle der Steuersünder-Dateien als kritisch. 35 Prozent der Bundesbürger sind mit der Art und Weise, wie der Staat die Daten-CDs erwirbt, unzufrieden. Sie vertreten die Ansicht, dass der Kauf aus den Händen von Datendieben dem Rechtsempfinden der Bevölkerung schadet.

Härtere Bestrafung für Steuersünder

Eine klare Tendenz ist bei der Frage nach der Bestrafung zu erkennen: So sind 73 Prozent der Deutschen der Meinung, dass Steuersünder in der Bundesrepublik nicht hoch genug bestraft werden. In dieser Hinsicht ist es jedoch überraschend, dass die große Mehrheit (74 Prozent) der Befragten es dennoch für gerecht hält, dass Steuersünder im zukünftigen Steuerabkommen mit der Schweiz anonym bleiben.

Faireres Steuersystem gefordert

Danach gefragt, was der Staat ihrer Ansicht nach denn tun müsste, um Steuerhinterziehung zu vermeiden, befürwortet mehr als jeder zweite Befragte (55 Prozent) die Einführung eines faireren Steuersystems.

Die Top-10-Lösungsvorschläge der Deutschen, um Steuerhinterziehung zu vermeiden (Zahlen sind gerundet):

  1. Die Einführung eines faireren Steuersystems (55 Prozent)
  2. Härtere Strafen für Steuersünder (42 Prozent)
  3. Eine vereinfachte Steuererklärung (40 Prozent)
  4. Harte Arbeit nicht durch hohe Steuern bestrafen (37 Prozent)
  5. Steuergelder stärker dort ausgeben, wo sie den Bürgern nutzen (34 Prozent)
  6. Steuern senken (31 Prozent)
  7. Mehr Steuerfahnder einsetzen (31 Prozent)
  8. Den Einsatz von Steuermitteln transparenter machen (26 Prozent)
  9. Steuern nur im eigenen Land einsetzen (17 Prozent)
  10. Ausgaben für die "soziale Hängematte" senken (13 Prozent)

Quelle: Faktenkontor (ots)

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