Polizisten warnen vor Überlastung beim Schutz jüdischer Gemeinden
Archivmeldung vom 19.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie erhöhten Schutzmaßnahmen für jüdische Einrichtungen in Deutschland seit dem Hamas-Massaker in Israel bringen Polizeikräfte zunehmend an die Belastungsgrenze.
"Die gesamte Belastungssituation mit Personalmangel, zusätzlichen
Aufgaben und einer angespannten, gesellschaftlichen Lage macht auch
Polizisten fehleranfälliger", sagte der stellvertretende
Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Alexander Poitz,
der "Rheinischen Post" (Samstag). "Bei Maßnahmen wie dem
24-Stunden-Schutz, beispielsweise von Synagogen, passiert vielleicht 99
Prozent der Zeit nicht viel, aber wenn das eine Prozent eintrifft, muss
schnell und sicher agiert werden", betonte Poitz. Er gehe davon aus,
dass Polizisten dazu auch jetzt noch professionell in der Lage seien, so
der Gewerkschafts-Vize.
Aber: Die verstärkten Kontrollen und
Schutzmaßnahmen jüdischer Gemeinden würden etwa den 24-Stunden-Schutz
von Synagogen umfassen, teilweise in 12-stündigen Schichten.
"Arbeitszeitrechtliche Regelungen werden teilweise aufgrund des
Personalmangels und der Aufgabenfülle gebrochen", warnte Poitz. Die
Sicherheitsbehörden kämen seit 2015 aus dem "Krisenmodus" nicht mehr
heraus, so der GdP-Vize.
Quelle: dts Nachrichtenagentur