Soziologe bezeichnet Generationen-Unterschiede als Mythos
Archivmeldung vom 14.11.2018
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Freigeschaltet durch André OttDer Marburger Soziologe Martin Schröder hält Generationen-Unterschiede für einen Mythos. Viele "vermeintliche Generationen-Unterschiede sind auf allgemeine Trends in der Gesellschaft zurückzuführen", sagte Schröder der Wochenzeitung "Die Zeit". Generation Y oder Millennials, Generation Golf oder Babyboomer die vermeintlichen Unterschiede zwischen den Alterskohorten seien "auf allgemeine Trends in der Gesellschaft zurückzuführen".
Wenn man die Einstellungen von Jugendlichen über Generationen hinweg vergleiche, fänden sich jedenfalls "keine statistisch relevanten Unterschiede". Als Beispiel nennt Schröder die gleichgeschlechtliche Ehe. Sie fände heute in der jungen Generation, anders als in früheren Jahren, große Akzeptanz. Das sei jedoch nur ein gesellschaftlicher Trend und gelte auch für die Älteren. Anders lautende Forschungsergebnisse zur Veränderung der Einstellungen in jungen Generationen seien wissenschaftlich nicht haltbar, so Schröder weiter. "Es hat mich entsetzt, auf was für fragwürdigen Annahmen und Methoden die bisherigen Studien zu Generationen basieren". Das gelte auch für viele populäre Bücher zu diesem Thema. "Ich habe Generation Golf gelesen und fand es höchst unterhaltsam. Das Verrückte ist aber: Es stimmt einfach alles nicht", sagte Schröder.
Quelle: dts Nachrichtenagentur