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ZdK-Präsident: Kirchen missachten wirtschaftliche Notwendigkeiten

Archivmeldung vom 21.05.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.05.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Alois Glück
Alois Glück

Foto: Michael Lucan
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, wirft den Kirchen eine Missachtung ökonomischer Notwendigkeiten vor. "Im kirchlichen Raum kümmert man sich viel zu wenig darum, welche Konsequenzen, welche Zukunftsinvestitionen notwendig sind, damit wir im Zeitalter der globalen Weltwirtschaft und als Exportnation auch morgen noch in der Spitzengruppe der leistungsfähigen Länder sind", sagte Glück im Interview mit der "Welt".

Beide Kirchen seien "meinungsstark, wenn es ums Verteilen geht", sagte Glück mit Blick auf das unlängst veröffentlichte Impulspapier "Gemeinsame Verantwortung für eine gerechte Gesellschaft" von Deutscher Bischofskonferenz und EKD. Doch auch wenn es "unabdingbar" sei, "eine gerechte Verteilung des Erwirtschafteten zu verlangen", komme in jenem Text "die Bedeutung von Markt und Wettbewerb für das notwendige materielle Wohlergehen der Menschen kaum zur Geltung". Dabei sei das Erwirtschaften von Wohlstand die "Voraussetzung, dass wir auch in der Spitzengruppe der Länder mit guten Lebensbedingungen für die Menschen bleiben können".

Zugleich plädierte Glück dafür, den Sinn christlicher Askese in gesellschaftspolitischen Auseinandersetzungen zur Geltung zu bringen: "Eine der Schicksalsfragen der modernen Zivilisationen ist die Fähigkeit zur Selbstbegrenzung, christlich gesprochen zur Askese", sagte Glück. Dies gelte "für den Umgang mit Konsumgütern und der Zeit ebenso wie mit der Datenflut der Informationsgesellschaft". Selbstbegrenzung sei "der Weg zur inneren Freiheit und Unabhängigkeit, zu einem bewussteren Leben und damit zu einem intensiveren Leben", sei aber darüber hinaus "auch unabdingbar notwendig, wenn wir den Planeten nicht weiter ruinieren wollen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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