Busverkehr in Sachsen-Anhalt ist gefährdet
Archivmeldung vom 10.10.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićHalle - Wegen enorm gestiegener Kosten warnen Sachsen-Anhalts private Busunternehmen vor der Reduzierung des Streckenangebots und einer zeitlichen Ausdünnung der Fahrpläne. "Ausfälle von Leistungen konnten bisher vermieden werden", sagt Björn Kunze, Vorsitzender des Verbandes der Omnibusunternehmer Sachsen-Anhalt (VSAO), der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung.
Kunze weiter: "Sollten in den nächsten Wochen jedoch keine finanziellen Ausgleichsmittel bereitgestellt werden, wird es unweigerlich zu nennenswerten Leistungsreduzierungen kommen müssen."
Nach Angaben des Verbandschefs konnte zum einen der coronabedingte Einbruch der Fahrgastzahlen bislang nicht wieder vollständig ausgeglichen werden. Zum anderen steigen allein durch hohe Preise für Diesel und das Kraftstoffzusatzmittel AdBlue die Kosten um 15 bis 20 Prozent. Durch steigende Lohn- und Energiekosten in den Unternehmen spricht Kunze, der Personalleiter beim Busunternehmen Vetter ist, insgesamt von Mehrkosten von rund 30 Prozent. "Noch nicht mit allen Aufgabenträgern gibt es eine Lösung zu einem finanziellen Ausgleich für die Verkehrsunternehmen", berichtet Kunze. Nach Angaben von Götz Ulrich (CDU), Landrat des Burgenlandkreises, muss allein sein Kreis in einem Nachtragshaushalt eine weitere knappe Million Euro an Zuschüssen für den kommunalen Busbetrieb einplanen.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)