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Gewerkschaft: Zu wenig Personal für neues Gefängnis in Burg geplant

Archivmeldung vom 12.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Bund der Strafvollzugsbediensteten in Deutschland (BSBD) hat gegenüber der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung massive Kritik am geplanten Betrieb des neuen Gefängnisses Burg geübt. Es ist das erste privat finanzierte und teilweise auch privat betriebene Gefängnis in Sachsen-Anhalt und soll 2009 öffnen.

Nach Ansicht von BSBD-Bundeschef Anton Bachl droht in Burg ein "Sicherheitsvakuum", weil deutlich weniger Beamte zum Einsatz kommen sollen als bundesweit üblich. So sei ein Stellenschlüssel von 2,5 Insassen je einem Bediensteten geplant - der Bundesdurchschnitt liege aber bei 2,05. Rechne man die Stellen heraus, die infolge der Privatisierung von Aufgaben wegfallen, käme man sogar nur noch auf eine Schlüssel von 3,12. "Das ist einer der schlechtesten Werte bundesweit", sagte Bachl gegenüber der Zeitung. Das Justizministerium wies die Kritik als "Milchmädchen-Rechnung" zurück. Mit der Privatisierung von Aufgaben könnten diese natürlich auch nicht mehr im Stellenschlüssel berücksichtigt werden, sagte Sprecherin Ute Albersmann. Darüber hinaus sei Burg "eine extrem moderne Einrichtung, die einen geringeren Personalaufwand hat".  "Es ist mir ein Rätsel, woher das Ministerium das weiß, da die Handlungsabläufe in Burg noch gar nicht bekannt sein können", konterte BSBD-Landeschef Uwe Bülau. Auch er hält angesichts der Gefährlichkeit der Täter, die nach Burg kommen, den Personalschlüssel für zu niedrig. In Burg sollen 620 Häftlinge mit Strafen ab zwei Jahren einsitzen. Diese sind bislang in Naumburg inhaftiert.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung

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