Feuerwehr schlägt Alarm: Gefahr durch Defibrillatoren in Rettungswagen
Archivmeldung vom 28.04.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVon bestimmten Defibrillatoren, mit denen zahlreiche Rettungstransportwagen in Nordrhein-Westfalen ausgestattet sind, geht offenbar eine erhebliche Gefahr aus. Bei der Wiederbelebung eines Patienten mit einem Defibrillator des Typs Corpuls C3 bei einem Einsatz in Bielefeld ist es zu ernsthaften Problemen gekommen. Das besagt ein interner Bericht der Bielefelder Feuerwehr, wie die in Bielefeld erscheinende Tageszeitung Neue Westfälische berichtet.
Der Defibrillator beseitigt mit gezielten Stromstößen Herzrhythmusstörungen und wird eingesetzt, um den plötzlichen Herztod von Patienten zu vermeiden. Doch laut dem Feuerwehr-Bericht, der der Zeitung vorliegt, mussten die "Kabel der einzelnen Elektroden an ihrer verschweißten Zusammenführung etwas auseinander gezogen werden, um mehr Kabellänge zwischen den beiden Elektroden zu erhalten", wie es heißt. Dabei sei es aus einem Kabel zu "einer schlagartigen Lichtbogenbildung im Bereich der linken Brustwand des Patienten" gekommen. Hintergrund: Beim Auseinanderziehen des Kabels sei dessen Schutzisolierung beschädigt worden. Medizinern zufolge kann dieser Lichtbogen durchaus umstehende Personen gefährden. Immerhin betrage die Spannung beim Einsatz des Geräts rund 4.000 Volt, die 3 bis 40 Milllisekunden andauere. Das Auseinanderziehen des Kabels sei bei der Einweisung durch den Kabelhersteller, die Firma Esser, beschrieben worden, hieß es im Bericht der Bielefelder Feuerwehr weiter. Sie setzte die Firma von dem Zwischenfall in Kenntnis und will auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte informieren. Am Sonntag war von der Bielefelder Feuerwehr zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Viele Retttungsdienste nutzen den Defibrillator vom Typ Corpuls C 3, der bis zu 30.000 Euro pro Stück kostet. Ende 2013 gaben die Kreise Höxter, Lippe, Paderborn und Herford für die Anschaffung von 45 solcher Geräte rund 1,3 Millionen Euro aus.
Quelle: Neue Westfälische (Bielefeld) (ots)