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stern: Arzt wirbt für elektronische Zigaretten und stellt diese als Unternehmer selbst her

Archivmeldung vom 27.05.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.05.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Elektronische Zigarette "Mini" mit USB-Ladekabel Bild: Horsten / Masur / de.wikipedia.org
Elektronische Zigarette "Mini" mit USB-Ladekabel Bild: Horsten / Masur / de.wikipedia.org

Der Bonner Arzt Jürgen Ruhlmann wirbt für elektronische Zigaretten, die er als Unternehmer selbst herstellt. Das berichtet der stern in seiner am Mittwoch erscheinenden Ausgabe.

Laut der Berufsordnung der zuständigen Ärztekammer Nordrhein ist "eine Werbung für eigene oder fremde gewerbliche Tätigkeiten oder Produkte im Zusammenhang mit der eigenen ärztlichen Tätigkeit (...) unzulässig". Ruhlmann hält dagegen, alles sei transparent und er selbst quasi doppelt vorhanden: "Es ist offen und bekannt, dass ich sowohl Mediziner als auch Unternehmer bin", sagt er.

Ruhlmanns Firma Snoke verkauft "Germany´s e-cigarette", die der Arzt persönlich entwickelt hat. Snoke ist der drittgrößte Anbieter von elektronischen Zigaretten in Deutschland und kann den medizinischen Titel des Professors als Wettbewerbsvorteil nutzen. In Veröffentlichungen wird Ruhlmann als Arzt zur E-Zigarette befragt, ohne dass seine Geschäftsinteressen Erwähnung finden.

Auch warb Ruhlmann persönlich für wissenschaftliche Fürsprache für seine Zigaretten. Dazu besuchte er am 13. Dezember 2011 die Expertin Martina Pötschke-Langer am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Ohne Erfolg: "Ich finde es hoch problematisch, dass ein Arzt offen für elektronische Zigaretten wirbt. Das sind keine sicheren Produkte", sagt Pötschke-Langer.

Immerhin soll es sich bei Snoke um ein hochwertiges, deutsches Gerät handeln, so Ruhlmanns Firma. "Die Snoke GmbH & Co KG darf rechtmäßig die Bezeichnung 'Made in Germany' verwenden", sagt Ruhlmann. Indes liegen dem stern Informationen vor, dass Snoke jedenfalls in der Vergangenheit Lieferungen aus China bezogen hat. Bis heute nennt die chinesische Firma Kangertech die Bonner als Kunden, noch im Februar 2014 war eine Snoke-Zigarette in der Kundenvitrine des Unternehmens ausgestellt.

Quelle: Gruner+Jahr, stern (ots)

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