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Oberfeldwebel gesteht: Rekruten mit Stromstoß gequält

Archivmeldung vom 28.03.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.03.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Dramatische Wende im Prozess um Quälereien von Bundeswehr-Rekruten in der Ausbildung: Der 28-jährige Oberfeldwebel Daniel J. aus Erkrath hat heute vor der 8. Großen Strafkammer des Landgerichts Münster gestanden, dass er einem Rekruten mit einem Prüfgerät für Feldfernsprecher einen Stromstoß verabreicht hat.

Der Richter des Landgerichts habe sich daraufhin die Stärke des Stromstoßes am eigenen Leib demonstrieren lassen. Es sei, so erklärte er, eine Wirkung, als fasse man an einen Weidezaun. Der geständige Oberfeldwebel räumte ein, auch er selbst habe den Stromstoß bei sich ausprobiert und sei erschrocken über die Wirkung gewesen. Alles tue ihm schrecklich leid. Es sei ein Riesenfehler gewesen.

Daniel J. räumte auch ein, man habe nach den Vorfällen versucht, alles zu vertuschen, berichtet rp-online. Nach der Aussage von Daniel J. wurden vor dem Landgericht Aussage-Protokolle von Rekruten verlesen. Auch darin ist mehrfach von Stromstößen die Rede. Außerdem habe es Schläge auf den Kopf gegeben. Wegen der Vorgänge in der Freiherr-vom-Stein-Kaserne in Coesfeld stehen 18 ehemalige oder noch aktive Soldaten der Bundeswehr vor Gericht. Ihnen wird vorgeworfen, im Sommer 2004 mehr als 160 Rekruten des Instandsetzungsbatallions in einer inszenierten Geiselnahme misshandelt zu haben.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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