Korrupte Ärzte in Millionenschwindel der Düsseldorfer Pflegemafia verwickelt
Archivmeldung vom 04.07.2017
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Freigeschaltet durch André OttAn dem Millionenschwindel eines Netzwerks betrügerischer Pflegefirmen in Düsseldorf sollen vier korrupte Ärzte aus dem Großraum der Landeshauptstadt beteiligt gewesen sein. Dies geht aus der Anklage gegen neun Verantwortliche der überwiegend osteuropäischen Pflegedienste hervor, wie die "Rheinische Post" unter Berufung auf die Anklage schreibt.
Laut Oberstaatsanwalt Ralf Möllmann bestehe der Verdacht, dass die Mediziner "quartalsmäßig Zuwendungen in bisher nicht bekannter Höhe erhalten haben". Im Gegenzug sollen sie auf Wunsch der Angeklagten meist russischen Patienten Verordnungen über unnötige Pflegeleistungen ausgestellt haben. Gegen Schmiergelder in fünftstelliger Höhe pro Quartal sollen sie den dubiosen Pflegeunternehmen Patienten zugeschanzt haben. Eine geständige Pflegerin einer der Firmen soll angeblich sogar eine Liste mit Namen von 15 beteiligten Medizinern gesehen haben. Nach Angaben des Behördensprechers ermittelt die Staatsanwaltschaft in diesem Zusammenhang auch gegen 187 Patienten wegen Beihilfe zum Betrug.
Kontext:
Ende Mai hatte die Staatsanwaltschaft Anklage gegen die mutmaßlichen Drahtzieher des bandenmäßigen Abrechnungsbetruges erhoben. Die überwiegend osteuropäischen Angeklagten sollen über falsche Abrechnungen bei Pflegekassen sowie den Städten Düsseldorf und Neuss mindestens 8,6 Millionen Euro erschlichen haben. Zudem sollen sie über ein undurchsichtiges Finanzkarussell Steuern im großen Stil hinterzogen haben. Monatlich ging es um Beträge von bis zu 250.000 Euro.
Quelle: Rheinische Post (ots)