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Report Mainz: Salafisten schüren Hass im Koranunterricht

Archivmeldung vom 11.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: www.stundedesislam.de / pixelio.de
Bild: www.stundedesislam.de / pixelio.de

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) fordert Aussteigerprogramme für Jugendliche, die sich aus der Salafistenszene lösen wollen. Im Interview mit dem ARD-Politikmagazin "Report Mainz" sagte er, die Salafisten seien im Grunde eine politische Organisation. Wörtlich erklärte er: "Sie wollen das Grundgesetz, den Staat im Grunde völlig beseitigen." Dies sei für Kinder und Jugendliche gefährlich, die in diese Szene hinein gerieten. Sie seien "in einer Art Manipulationsprozess gefangen." Friedrich weiter: "Wir brauchen Aussteigerprogramme, um sie aus diesem Bereich wieder herauszuholen."

Salafisten treten für einen islamischen Gottesstaat wie zu Lebzeiten Mohammeds ein. Verfassungsschützer halten die Ideologie für nicht mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung vereinbar. Nach Recherchen von "Report Mainz" werden Kinder und Jugendliche gezielt indoktriniert und angeworben. So hält der Geschäftsmann Ibrahim Abou-Nagie in Moscheen und Islamvereinen regelmäßig Koranunterricht für Kinder- und Jugendliche. In Videos, die ihn bei seinen Kursen zeigen, ist zu sehen, wie Abou-Nagie Andersgläubige diffamiert und Menschen verhöhnt, die sich um die Integration der in Deutschland lebenden Muslime bemühen.

In einem der Videos heißt es: "Sie haben Pläne geschmiedet, um Euch hier zu integrieren, aus Euch Kuffar [Ungläubige] zu machen. Und es gibt so viele Heuchler unter den Muslimen, die mitgemacht haben und geholfen haben, und Allah hat beide erniedrigt. Die Kuffar und die Heuchler unter den Muslimen." Jugendlichen bringt Abou-Nagie bei, wie sie über Andersgläubige denken sollen: "Allah hat den Juden und den Christen befohlen, dem Koran zu folgen und an den Prophet Mohammed zu glauben. Wer das nicht tut und stirbt dabei, der kommt für ewig in die Hölle."

In einem internen Papier der Sicherheitsbehörden in Nordrhein-Westfalen, das "Report Mainz" exklusiv vorliegt, heißt es, Abou-Nagie habe auf "Kinder und Jugendliche einen nachhaltigen Einfluss (...). Einige Eltern haben bei ihren Kindern Wesensveränderungen festgestellt, die sie auf diesen Koranunterricht zurückführen." Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft Köln gegen Abou-Nagie, unter anderem wegen Volksverhetzung.

Herbert Landolin Müller, Islamismus- und Terrorismusexperte beim Verfassungsschutz Baden-Württemberg, sieht die Werbeversuche der Salafisten bei Kindern und Jugendlichen mit Sorge. "Report Mainz" sagte er: "Es ist bedenklich zu sehen, dass diverse salafistische Prediger, zum Beispiel Abou-Nagie, durchaus in der Lage sind, Hallen zu füllen und vor allem junge Leute anziehen."

Quelle: SWR Das Erste / "Report Mainz" (ots)

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