Staatsanwaltschaft hat weiteren Zeugen für nicht-verjährtes Doping beim Team Telekom und T-Mobile
Archivmeldung vom 27.10.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Freiburger Staatsanwaltschaft hat einen weiteren Zeugen für Doping seit dem Jahr 2003 in den Radsportteams "Team Telekom" und "T-Mobile" ausfindig gemacht.
Der Zeuge, dessen Namen Oberstaatsanwalt Wolfgang Maier "zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht preisgeben will", habe angegeben, dass in beiden Teams in nicht verjährter Zeit unter Mitwirkung der Teamärzte Prof. Dr. Andreas Schmid und Dr. Lothar Heinrich Epo verabreicht worden sei, sagte Maier in der WDR-Sendung sport inside (WDR Fernsehen, Montag, 27.10., 22.45-23.15 Uhr).
Nach WDR-Informationen soll es sich bei dem Zeugen um einen Radprofi handeln, der unter anderem 2003 für das Team Telekom und 2004 für das Team T-Mobile gefahren ist. Er soll gegenüber den Fahndern umfassend über Doping-Praktiken in beiden Rennställen ausgesagt haben. Er wäre nach Patrik Sinkewitz der zweite Fahrer, der über diese Form der Manipulation in einem für die Strafverfolgung relevanten Zeitraum spricht. Der in diesem Zeitraum verantwortliche Manager des Rennstallbetreibers, Walter Godefroot, gab auf Anfrage keine Stellungnahme ab.
Nach weiteren Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft stammen die Dopingmittel, die die Freiburger Ärzte verabreicht haben, aus Apotheken in Mailand und der Umgebung von Freiburg, aus dem Elztal. Mittlerweile hat der ehemalige Teamarzt Dr. Lothar Heinrich seine Klage gegen seine Kündigung durch die Uni Freiburg zurückgezogen. Bei Prof. Dr. Andreas Schmid hat das Arbeitsgericht die Kündigungsschutzklage abgewiesen. Die von der Universitätsklinik Freiburg eingesetzte Untersuchungskommission will in den kommenden Wochen ihren Abschlussbericht zur Rolle der Ärzte der Freiburger Sportmedizin beim flächendeckenden Doping vorlegen.
Quelle: WDR