Banken des FC Hansa Rostock beantragen Schuldenschnitt
Archivmeldung vom 03.04.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSchwerin - Keine 24 Stunden nach dem blamablen Pokal-Aus von Hansa Rostock und der Entlassung von Trainer Andreas Bergmann haben die Banken des Fußball-Drittligisten offiziell einen Schuldenschnitt beim Land beantragt. Wie ein Sprecher von Finanzministerin Heike Polzin (SPD) der OSTSEE-ZEITUNG bestätigte, reichten die Hauptgläubiger, die Deutsche Kreditbank (DKB) und die Ostsee Sparkasse (Ospa), einen Antrag auf vorfristige Inanspruchnahme von Bürgschaften ein. Insgesamt handelt es sich laut Ministerium um einen Erlass in Höhe von rund 2,65 Millionen Euro.
Das Land Mecklenburg-Vorpommern hatte vor zwei Jahren eine Bürgschaft über 3,2 Millionen Euro übernommen und den Klub damit vor der Pleite bewahrt. Die gesamte Schuldenlast des Vereins wird zurzeit auf rund 30 Millionen Euro taxiert. Nur wenn das Land auf seinen Anteil verzichtet, wollen auch die Banken Forderungen in Höhe von rund acht Millionen Euro abschreiben. Letztlich muss der Landtag darüber entscheiden, weitere Schulden des Vereins mit Steuergeldern abzubauen - oder nicht. Die Lizenzunterlagen für die Saison 2014/2015 hat Hansa im März fristgerecht beim DFB eingereicht. Erst im Januar konnte der Verein ein Finanzloch von rund 500.000 Euro mit einem Notkredit stopfen. Auch damals stand die Hausbank DKB, Namensgeber des Hansa-Stadions, rettend zur Seite.
Quelle: Ostsee-Zeitung (ots)