Polnischer Skispringer Stoch noch nicht in "absoluter Topform"
Archivmeldung vom 28.12.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFür den dreimaligen polnischen Skisprung-Olympiasieger Kamil Stoch war sein Vierfach-Triumph aus dem Vorjahr ein besonderes Erlebnis. Vor dem Beginn der 67. Vierschanzentournee am Samstag in Oberstdorf sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe): "Das war schon eines meiner großen Ziele, diesen Grand Slam zu holen. Ich habe Sven Hannawalds Siegeszug 2002 am Fernseher verfolgt, und ich habe davon geträumt, das zu wiederholen. Darüber habe ich aber nicht gesprochen. Ich habe mich auf meine Stärken konzentriert und auf meine besten Sprünge."
Hannawald war vor Stoch der bisher einzige Springer, dem es gelungen ist, alle vier Springen einer Serie zu gewinnen. Zur Bedeutung der Tournee sagt Stoch: "Es ist eine wirklich tolle Wettkampfserie, sie gefällt mir sehr. Das Interesse an uns ist in der Tournee-Zeit besonders groß. Aber für uns als Athleten sind die einzelnen Springen letztlich vier normale Weltcup-Termine. Wir machen nichts anders als sonst: Trainingssprünge, Qualifikation, zwei Wettkampfsprünge." Derzeit wird das polnische Team von dem Österreicher Stefan Horngacher trainiert, der auch als ein möglicher Kandidat für den Fall gehandelt wird, dass Bundestrainer Werner Schuster seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird.
Für Stoch ist Horngacher ein Top-Mann: "Er ist wahrscheinlich der beste Trainer für diesen Sport, den man sich vorstellen kann. Er hat uns zu einem der besten Teams in der Welt des Skispringens geformt. Und es ist ihm wichtig, dass wir uns alle respektieren und ein kameradschaftliches Verhältnis untereinander pflegen. Wir sind jetzt eines der professionellsten Skisprung-Teams in der Welt. Das ist Horngachers Werk." Stoch besitzt Heldenstatus in Polen, dazu sagt er: "Mir ist schon bewusst, dass die Leute gewisse Erwartungen an mich haben, ich versuche sie auch zu erfüllen. Wenn ich mir meine Normalität erhalte, dann wird mir das auch gelingen." Was seine aktuelle Verfassung betrifft, ist Stoch, der dennoch in Oberstdorf als einer der Favoriten gilt, unsicher: "Ich muss vor allem ruhig bleiben. Und abwarten. Ich habe im Sommer und vor dem Saisonstart sehr viel an meiner Form gearbeitet. Ich weiß, dass mir noch etwas fehlt zur absoluten Topform, aber darauf warte ich geduldig. Und bis dahin arbeite ich normal weiter."
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)