Langlauf-Bundestrainer Frank Ullrich: "Ich würde meinen Posten zur Verfügung stellen"
Archivmeldung vom 02.03.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach der zweiten medaillenlosen WM für die deutschen Skilangläufer unter seiner Führung würde Bundestrainer Frank Ullrich sein Amt aufgeben, sollte der Deutsche Skiverband (DSV) dies wünschen: "Ich habe kein Problem damit, wenn der Verband sagt: 'Du bist nicht mehr der Richtige.' Dann würde ich meinen Posten zur Verfügung stellen", sagte Ullrich der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Dienstagausgabe). Noch habe er allerdings Spaß an seiner Arbeit. "Ich möchte Athleten durch schwierige Phasen begleiten, wie wir jetzt gerade eine haben. Der Mensch reift durch Niederlagen", so Ullrich.
Noch hat kein DSV-Funktionär den ehemaligen Bundestrainer der Biathleten öffentlich infrage gestellt, doch steht Ullrich seit Tagen in der Kritik, besonders durch seinen Vorgänger Jochen Behle. Dieser warf Frank Ullrich jüngst zu lasches Training und eine zu niedrige Erwartungshaltung an die Athleten vor. "Wenn das jemand gesagt hätte, der 20 Jahre lang direkt am Sportler Erfahrung gesammelt hat, würde ich es annehmen. Aber Jochen Behle war Bundestrainer und hat sich selbst dargestellt", setzte sich Ullrich nun zur Wehr. "Die Arbeit machten die Heimtrainer von Tobias Angerer, Axel Teichmann oder Rene Sommerfeldt. Deshalb höre ich mir die Kritik an, aber sie ist für mich nicht relevant. Wir haben hart trainiert und werden das auch weiterhin tun."
Quelle: neues deutschland (ots)