Sportwetten-Verbot auf Wettbewerbe von Minderjährigen geplant
Archivmeldung vom 06.01.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie Bundesregierung will härter gegen Wettmanipulation im Sport vorgehen. Wie die "Welt am Sonntag" schreibt, könnte es in diesem Zusammenhang zu einem möglichen Verbot von Wetten auf Sportwettbewerbe von Minderjährigen kommen.
"Wir unterstützen ein mögliches Verbot von Wetten auf Juniorenspiele und sportrechtliche Regularien, die Wetten von Sportlern beschränken", erklärte das Bundesinnenministerium. Um einen Missbrauch konsequent zu unterbinden, wäre hier ein europaweit abgestimmtes Vorgehen notwendig. Bislang gibt es aber keine Einigung unter den EU-Mitgliedsstaaten. Der europäische Fußballverband UEFA stellt sich ebenso gegen derartige Wetten: "Ein Verbot von Wetten auf Jugendspiele halte ich persönlich für sinnvoll", sagte UEFA-Integritätschef Angelo Rigopoulos der "Welt am Sonntag".
Er warnte davor, dass Frauen- und Jugendfußball künftig noch stärker als bislang durch die Wettmafia missbraucht werden könnten. Denn: "Dort finden viele Wettbewerbe noch ohne Kontrolle statt." Auch Hessens Innenminister Peter Beuth, der seit Jahren Reformen fordert, befürwortet ein mögliches Verbot: "Wetten auf Sportveranstaltungen, an denen ausschließlich oder überwiegend Minderjährige teilnehmen, sollten nicht zulässig sein", sagte der CDU-Politiker. Im vergangenen Jahr hat die Bundesregierung die sogenannte Nationale Plattform gegen Wettmanipulation ins Leben gerufen. Vertreter von Bundesbehörden, etwa das Bundeskriminalamt oder das Finanzministerium, diskutieren bei den Treffen mit privaten Akteuren und Sportverbänden über Maßnahmen gegen Wettbetrug. Ein Ziel der Plattform ist es, das Thema Wettmanipulation in die breite Öffentlichkeit zu bringen. Der Sportwettmarkt wächst seit Jahren weltweit, auch in Deutschland. Europol beziffert den weltweiten Umsatz mit Sportwetten allein im Jahr 2018 auf rund 1,6 Billionen Euro.
Quelle: dts Nachrichtenagentur