Polizei mahnt Fußball-Spieler: Nicht in die Kurve gehen, wo zuvor randaliert wurde
Archivmeldung vom 11.12.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.12.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach zuletzt wieder heftigen Krawallen bei Fußballspielen, hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) vor Aktionismus der Politik gewarnt: "Wir wollen nicht, dass die Konfrontation durch die Ankündigung neuer Maßnahmen weiter aufgebaut wird", sagte der GdP-Vorsitzende Oliver Malchow der Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung (NRZ) in Essen. Erneute Vorstöße und Verschärfungen würden eher zu einer Solidarisierung von friedlichen Fußballfans mit gewaltbereiten führen, nicht aber zu einer Lösung des Gewaltproblems, sagte Malchow ein Jahr nach Inkrafttreten des DFB- und DFL-Sicherheitskonzepts.
"Wir reden über wenige Straftäter. Da können wir die Masse friedlicher Fans nicht verurteilen." Diese Straftäter gelte es zu ermitteln und hart zu bestrafen - etwa durch Ticketentzug für Auswärtsspiele, auf sie umgelegte Geld- und letztlich Freiheitsstrafen. Meldeauflagen, Bereichsbetretungs- und Beförderungsverbote sollten indes polizeiliche Maßnahmen gegen Einzelne bleiben. Das seit einem Jahr angewandte Sicherheitskonzept "Stadionerlebnis" zeige Wirkung. Malchow forderte daher Geduld: "Die Vereine und Verbände haben sich auf den Weg gemacht. Das sollte weiter unterstützt werden." Er nahm Klubs und Spieler allerdings in die Pflicht, sich "deutlicher als bisher von Gewalttätern" zu distanzieren. So sollten Spieler nicht nach einer Partie in die Kurve gehen und mit den Fans feiern, wenn dort zuvor randaliert oder Pyrotechnik abgebrannt wurde. "Es gibt nicht nur viel Geld, sondern auch eine Verantwortung", erklärte der GdP-Vorsitzende.
Quelle: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung (ots)