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Die deutschen Skispringer in der Krise?

Archivmeldung vom 05.01.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.01.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Da kommen einmal nicht die von den Medien erwarteten Platzierung bei der Vierschanzentournee heraus und schon fallen alle über die deutschen Skispringer her. Ist das deutsche Team wirklich in der Krise, wie die Medien nun berichten?

Gestern nachdem von den Platzierungen her schlechten Abschneiden der deutschen Springer in Innsbruck sprechen die Medien von der Krise, ja in machen wird sogar der Trainer Peter Rohwein kritisert, der in Springerkreisen sogar der miese Peter genannt werden soll.  Die gleichen Medien meldeten aber auch vor ein paar Tagen, wo man noch beständig Top-Ten-Platzierungen erreichte, daß man vom DSV dem Trainer ein langfristiges Angebot gemacht hat und dies positiv zu werten sei.  Wie paßt dieses aber zusammen, wenn der Trainer so schlecht und an allem Schuld ist, nur weil die Springer nicht die Platzierungen erreichen, die von den Medien gewünscht sind?

Wieso ist denn Innsbruk der Maßstab für eine Krise, wo eigentlich auch alle anderen Springer einschließlich den Weltcupführenden im ersten Durchgang, in der Gruppe als die deutschen "Stars" sprangen, zum Teil nur ein paar Meter weiter waren und zu diesem Zeitpunkt schon längst nicht mehr die Weiten vom Anfang erreichen konnten. Man muß alles in Realition sehen und nicht gleich mit die Keule des Absolutismus schwingen. Die Springer sind auch nur Menschen und keine Maschinen. Da so viele Faktoren beim Skispringen eine Rolle spielen, ist es sicherlich nicht hilfreich, wenn die Medien jetzt noch Druck auf die Mannschaft mit ihrer negativen Berichterstattung ausüben. Sie reden damit nämlich erst eine Krise herbei, verunsichern die Springer, verderben die Stimmung in der Mannschaft und den Spaß am Skispringen.

Wie schnelllebig in unserem Medienzeitalter alles ist, konnte man gestern sehr gut an der norwegischen Mannschaft sehen, die ja angeblich auch in einer schweren Krise stecken sollte und gestern mit dem ersten und dritten Platz ein hervorragendes Mannschaftsergebnis hatte. Man darf schon gespannt sein, wie die Presse reagiert, wenn dies bei der deutschen Mannschaft wieder der Fall sein sollte. Wer dann als der Heilsbringer hervorgehoben wird, auf den die Medien heute noch einschlagen.

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