Olympia in Peking: EU-Politikerin Beer spricht sich für „gänzlichen Boykott der Winterspiele“ aus
Archivmeldung vom 08.12.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittDie Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Nicola Beer, hat sich gegenüber den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“ für eine Komplett-Boykott der Olympischen Winterspiele in der chinesischen Hauptstadt Peking ausgesprochen. Dies schreibt das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter ist auf deren deutschen Webseite dazu folgendes geschrieben: "Die Europäische Union sollte „nicht nur im Windschatten der USA bleiben, sondern sich selbst für die Einhaltung von Menschenrechten auf die Hinterbeine stellen und sich für einen gänzlichen Boykott der Winterspiele aussprechen“, wird die Politikerin von DPA zitiert.
Ferner sagte Beer, der von Washington geforderte diplomatische Boykott komme spät, und sei „das Mindeste“, was vom Westen zu erwarten sei. Die Winter-Olympia in China sei „eine falsche Bühne am falschen Ort“.
Klare Signale des Westens Richtung Peking seien längst überfällig, so die Europa-Politikerin mit Hinweis auf die „brutale Unterdrückung der Uiguren, der chinesischen Aggressionen gegenüber Hongkong und Taiwan“. Es könne weder im Interesse der USA noch der EU sein, „Peking stillschweigend bei den Winterspielen als gigantische Propaganda-Inszenierung zuzusehen, während Chinas Apparat unverhohlen hinter den Kulissen schwerwiegend Menschenrechte verletzt“, fügte Beer hinzu.
Am Dienstag hatte der außenpolitische Sprecher der Grünen, Omid Nouripour, einen diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking befürwortet. Es müsse wegen der Menschenrechtsverletzungen in China ein politisches Signal gesetzt werden, so Nouripour. „Ich hoffe, dass sich Deutschland dem anschließt.“
Die Spitzen von SPD, Grünen und FDP lassen gegenwärtig noch offen, ob die künftige Bundesregierung sich dem US-Boykott der Spiele anschließen wird. Zuvor hatte die designierte Außenministerin Annalena Baerbock einen politischen Boykott nicht kategorisch ausgeschlossen.
Die USA hatten am Montag den diplomatischen Boykott der Olympischen Spiele im Februar 2022 in Peking angekündigt. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, erklärte, dass die Regierung von Präsident Joe Biden keine diplomatischen oder offiziellen Vertreter zu den Olympischen Winterspielen nach China schicken werde. Hintergrund seien der fortdauernde „Genozid“ in der autonomen Region Xinjiang und andere Menschenrechtsverletzungen.
Der Sprecher der chinesischen Botschaft in den USA, Liu Pengyu, bezeichnete die US-Entscheidung als „prätentiöse Handlung“ und „politische Manipulation“.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow kommentierte die entstandene Situation wie folgt: „Das Wichtigste ist, dass alle Sportler an den fairen Wettbewerben teilnehmen dürfen und dass die Olympismus-Ideen von der Politik befreit sind.“"
Quelle: SNA News (Deutschland)