DFB sieht mehr Entscheidungsfreiheit für Schiedsrichter: Handspiel-Regeln nachgeschärft
Archivmeldung vom 06.03.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittFast nach jedem Bundesliga-Spieltag wird über Handspiel und die Auslegung neuer Regeln gestritten. Die FIFA-Regelwächter haben nun nachgeschärft. DFB-Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich sieht nach der Präzisierung der Handspiel-Regel mehr Handlungsspielraum für die Bundesliga-Referees. Dies berichtet das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter ist auf deren deutschen Webseite dazu folgendes zu lesen: "„Damit wird jetzt nochmal verdeutlicht, dass die Schiedsrichter hier durchaus einen Handlungsspielraum haben, um zum Beispiel auch auf nicht strafbares Handspiel zu entscheiden, wenn ein Arm mal vom Körper weg schwingt“, sagte der Sportliche Leiter Elite-Schiedsrichter beim Deutschen Fußball-Bund der Deutschen Presse-Agentur am Samstag.
Fröhlich verwies darauf, dass es in dieser Bundesliga-Saison bisher in 47 Fällen Hand- oder Armkontakt von Abwehrspielern mit dem Ball gegeben habe. Nur zwölf Mal sei auf Strafstoß entschieden worden. „Das ist ein Hinweis, dass die Bewertung von Handsituationen in der Bundesliga schon deutlich in Richtung der neuen Formulierung im Regelwerk erfolgte“, sagte Fröhlich. Dennoch werde der DFB die Regel-Präzisierung auch mit Blick auf den Video-Assistenten prüfen.
Unabsichtliches Handspiel
Das Ifab-Gremium stellte am Freitag klar, dass nicht jedes Handspiel zwingend ein Vergehen ist. Die Schiedsrichter hätten weiterhin den Handlungsspielraum zur Einschätzung, wann die Körperfläche durch die Arme und Hände „unnatürlich vergrößert“ wird. Dies sei der Fall, wenn die Position der Arme und Hände keine nachvollziehbare Folge der Körperbewegung des Spielers in der spezifischen Situation sei, wurde nun festgeschrieben.
Zudem hatte das Ifab klargestellt, dass ein unabsichtliches Handspiel eines Mitspielers unmittelbar vor der Erzielung eines Tores oder der Entstehung einer Torchance zukünftig nicht mehr geahndet wird. Dies stellt aus Fröhlichs Sicht lediglich „eine Eingrenzung“ dar. „Auf den ersten Blick dürfte das für die Umsetzung keine Probleme bereiten. Das würde dann auch bedeuten, dass dann in diesem Zusammenhang weniger Tore annulliert werden“, sagte der 63-Jährige."
Quelle: SNA News (Deutschland)