5. Lauf DTM 2008: Nachträglicher Ausschluss von Gary Paffett am Norisring
Archivmeldung vom 30.06.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer britische Mercedes-Benz-Pilot Gary Paffett wurde am Sonntagabend nachträglich von der Wertung zum fünften DTM-Lauf des Jahres am Norisring ausgeschlossen.
Bei der Untersuchung des Fahrzeugs von Paffett stellten die Technischen Kommissare fest, dass die AMG Mercedes C-Klasse nicht das erforderliche Gewicht von 1045 Kilogramm, sondern drei Kilogramm weniger auf die Waage brachte. Damit wurde gegen Paragraph 34.1.3 des Sportlichen Reglements der DTM 2008 verstoßen. Die Folge für Paffett: Ausschluss aus der Wertung und Verlust der Punkte. Die nachfolgenden Fahrer des offiziellen Ergebnisses rücken je einen Platz auf. Paffett war im Rennen Fünfter geworden und hatte somit vier Punkte für die Gesamtwertung erhalten.
Jamie Green siegt in der Hitzeschlacht am Norisring
Jamie Green heißt der Sieger beim DTM-Jubiläumsrennen am Norisring. Der Mercedes-Benz-Pilot überfuhr beim 30. Auftritt der populärsten internationalen Tourenwagenserie in Nürnberg als Erster die Ziellinie. Der Brite feierte damit nach Mugello seinen zweiten DTM-Sieg in dieser Saison. "Ich bin stolz, dass ich nun die Stärke habe, alles umzusetzen. Ich habe meine Dämonen wohl besiegt und vier der letzten sieben Rennen gewonnen", sagte der Sieger, der den Pokal vom Bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein überreicht bekam. Auf Platz zwei beendete Greens Markenkollege Bruno Spengler aus Kanada das Rennen am Dutzendteich. Bester Audi-Pilot wurde Timo Scheider als Dritter. Für seine Platzierung erhielt der 29-jährige Lahnsteiner sechs Punkte und verteidigt damit die Führung in der Gesamtwertung. Mit nur einem Punkt Rückstand folgt auf Platz zwei der Gewinner des Norisring-Rennens. Insgesamt 140.000 Fans verfolgten ein packendes DTM-Wochenende auf dem einzigen Stadtkurs im Rennkalender. Ralf Schumacher schied auf Rang neun liegend fünf Runden vor Rennende mit einem Defekt aus.
Der Norisring hat seinem Ruf alle Ehre gemacht. Auf der nur 2,3
Kilometer kurzen Strecke boten die DTM-Piloten packende Aufholjagden
und Überholmanöver. Immer wieder im Blickpunkt war dabei die
Grundig-Kehre, an der sich nahezu alle spannenden Szenen des Rennens
abspielten. Green gewann das Startduell gegen Spengler und setze sich
an die Spitze des Feldes. Er konnte dem Druck der Verfolger stand
halten und sorgte so für den insgesamt 145. Sieg von Mercedes-Benz in
der DTM und den sechsten Erfolg am Norisring der Stuttgarter in
Folge. Lediglich bei Greens zweitem Boxenstopp kam es zu einer
Schrecksekunde, als die Tankkanne hängen blieb, aber in der nächsten
Kurve wieder abfiel. Bis Runde 21 komplettierte ein weiterer
Mercedes-Benz-Fahrer das Führungstrio. Doch der Schotte Paul di Resta
drehte sich und musste die Audi-Piloten Tom Kristensen (DK), Mattias
Ekström (S) und Scheider sowie Gary Paffett (GB) in der AMG Mercedes
C-Klasse vorbeiziehen lassen. Im Verlauf des Rennens arbeiteten sich
der amtierende Champion Ekström und der Führende der Gesamtwertung
Scheider auf die Plätze drei und vier vor. Scheider erhöhte den Druck
und zwang Ekström in der letzten Runde des Rennen zu einem Fahrfehler
und überfuhr als Dritter und weiterhin Gesamt-Führender die
Ziellinie.
Nach einem schlechten Start begeisterte Ralf Schumacher seine Fans. Der ehemalige Formel-1-Pilot fuhr mit der AMG Mercedes C-Klasse von Platz 17 bis auf den neunten Rang vor und kämpfte sich an die Punkteränge heran. Fünf Runden vor Ende musste der Kerpener sein Fahrzeug mit einem technischen Defekt abstellen. Auch die beiden Audi-Piloten Martin Tomczyk und Christijan Albers (NL) konnten das Rennen nicht beenden. Bei Tomczyk klemmte das Gaspedal, Albers hatte Probleme mit der Lenkung. In der Gesamtwertung der DTM führt Scheider mit 32 Punkten vor Green (31) und di Resta (26). Der sechste DTM-Lauf des Jahres findet am 13. Juli im niederländischen Zandvoort statt.
Jamie Green (Sieger, Salzgitter AMG Mercedes): "Das war ein hartes Rennen. Manchmal kam Bruno ganz schön nahe. Ich habe mit der Balance meines Autos gekämpft und zwei kleine Fehler in der Schikane gemacht. Das hat Bruno vielleicht ermutigt. Vor zwei Jahren hatte ich schon die Chance, hier zu gewinnen - damals hat es nicht geklappt. Ich bin stolz, dass ich nun die Stärke habe, alles umzusetzen. Ich habe meine Dämonen wohl besiegt und vier der letzten sieben Rennen gewonnen. Mein Auto war heute sehr gut."
Bruno Spengler (2. Platz, Mercedes-Benz Bank AMG Mercedes): "Mit dem zweiten Platz bin ich zufrieden, schließlich bringt der acht Punkte. Einmal war ich kurz an Jamie vorbei, musste dann aber selber wieder von der Linie - und er war wieder vorn. Mein Start war nicht besonders, deshalb kam Jamie vorbei."
Timo Scheider (3. Platz, Audi Sport Team Abt): "Ein guter Tag für uns, wir sind schließlich auf dem Podium. Nun sind wir in der Lage, auch hier am Norisring Mercedes-Benz anzugreifen. Irgendwie habe ich es in der letzten Kurve noch geschafft, Mattias (Ekström) zu überholen. Ich habe lediglich den Start verpatzt, aber im Rennen war mein Auto super."
Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug: "Es war ein aufregendes Rennen. Am Anfang hatte Jamie sich einen Vorsprung herausgefahren, am Ende war davon kaum noch etwas übrig. Jamie und Bruno sind ja mal unsere Lehrlinge gewesen, nun scheint, es, dass sie ihre Meisterprüfung machen wollen. Es freut mich, dass Ralf (Schumacher) im Laufe des Rennens mehrere schnellste Rennrunden gefahren ist. Nur der Start ist noch nicht so sein Ding. Es war ein toller Kampf heute mit Audi, die sehr stark waren. Das kann nur noch getoppt werden mit einem Sieg der Deutschen heute Abend im EM-Endspiel."
Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich: "Glückwunsch an Jamie (Green) und Bruno (Spengler). Jeder hat aber auch gesehen, dass wir heute eine gute Performance geboten haben. Wir waren ab Mitte des Rennens dran. Mich hat gefreut, dass heute so fair gekämpft wurde. Ich glaube, dass jeder Zuschauer, der heute hier am Norisring war, 2009 wieder kommen wird. Das war ein wirklich spannendes Rennen vor tollem Publikum."
Die neue Reihenfolge der besten Zehn:
1. Jamie Green 2. Bruno Spengler 3. Timo Scheider 4. Mattias Ekström 5. Paul di Resta 6. Bernd Schneider 7. Tom Kristensen 8. Mathias Lauda 9. Maro Engel 10. Susie Stoddart
Quelle: DTM