Günther Netzer: VfB Stuttgart setzt seine Ziele zu hoch
Archivmeldung vom 24.09.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer ehemalige Nationalspieler und Fußballexperte Günther Netzer verfolgt die Entwicklung beim VfB Stuttgart skeptisch. Dass der Verein in der Bundesliga Schwierigkeiten hat, wundert ihn nicht. "In Stuttgart hätte etwas zusammenwachsen und entstehen können. Aber dazu hätte man Spieler wie Kuranyi, Hleb oder Bordon unbedingt halten müssen", kritisiert Netzer in einem Interview der Stuttgarter Zeitung die Personalpolitik des VfB.
Die Erwartungshaltung der Vereinsoberen sei der Stärke des Teams nicht angemessen. "Vielleicht war es so, dass die Vereinsführung
erstmal diverse Altlasten aufarbeiten und die Finanzen konsolidieren
musste", sagt Netzer, "der Punkt ist nur, dass dann eigentlich keiner
mehr von hohen Zielen sprechen kann."
Dieter Hundt, der Aufsichtsratschef des VfB, sprach zuletzt davon,
dass das Ziel des derzeitigen Tabellenzwölften weiterhin die
Teilnahme an der Champions League sein müsse. "Ich weiß nicht, ob das
eine Forderung ist oder ein Wunsch. Wenn es eine Forderung sein
sollte, würde ich es für gefährlich halten. Dadurch käme eine noch
nicht gefestigte Mannschaft noch weiter unter Druck", sagt Netzer.
Quelle: Pressemitteilung Stuttgarter Zeitung