Mitgliederversammlung stärkt DTB-Spitze
Archivmeldung vom 16.11.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Präsidium des Deutschen Tennis Bundes (DTB) um Dr. Georg von Waldenfels ist gestärkt aus der 61. DTB-Mitgliederversammlung in Rostock-Warnemünde hervorgegangen.
Nachdem in der Öffentlichkeit immer wieder von Vertrauensentzug und Rücktrittsforderungen die Rede war, wurde der DTB-Präsident im Rahmen der Veranstaltung am 15. November von 17 Landesverbänden entlastet. Gegenstimmen kamen allein aus Hessen. Alle weiteren Präsidiumsmitglieder wurden einstimmig entlastet.
Zuvor hatte Dr. Georg von Waldenfels in seiner Grundsatzrede die sportlichen Erfolge der deutschen Profis und Nachwuchstalente im ablaufenden Jahr hervorgehoben und das hervorragende Abschneiden der deutschen Teams im Fed Cup und Davis Cup gewürdigt. "Sowohl bei den Jugendlichen als auch bei den Damen und Herren gehören wir zur Weltklasse", betonte der DTB-Präsident, der nicht nur im Spitzensport auf ein erfolgreiches Jahr zurückblickte. "Die Jugend interessiert sich wieder mehr für Tennis", so kommentierte von Waldenfels die erstmals seit 1994 gestiegene Zahl von Kindern und Jugendlichen in deutschen Tennisvereinen. "Das ist vor allem das Resultat unserer vielversprechenden Maßnahmen zur Mitgliedergewinnung und -bindung wie der bundesweiten Saisoneröffnung "DEUTSCHLAND SPIELT TENNIS!" und "PLAY+STAY", der Initiative des Tennis-Weltverbandes ITF."
Auch bei den Finanzen konnte der Präsident des Deutschen Tennis Bundes Erfreuliches vermelden: "Nachdem wir vor 10 Jahren noch etwa 13 Mio. Euro Schulden hatten, werden wir am 1. Januar 2010 schuldenfrei sein. Wir mussten uns hierfür zwar von Werten trennen, haben das aber verantwortungsbewusst und im breiten Konsenz mit den Landesverbänden getan."
Zu Beginn der Veranstaltung im Ballsaal der Yachthafenresidenz Hohe Düne hatte die Rostocker Sport-Senatorin Dr. Liane Melzer in ihrem Grußwort die Historie und Situation des Tennissports in der Hansestadt hervorgehoben, anschließend hatte der Hamburger Handelskammer-Präses Frank Horch den Wert des Sports für die Wirtschaft betont und zu einem engen Zusammenhalt von Sport, Wirtschaft und Politik in Krisenzeiten aufgerufen.
Im Anschluss an die Entlastung der DTB-Präsidiumsmitglieder entschied die 61. Mitgliederversammlung unter anderem, einen Ausschuss für Schiedsrichterwesen einzuführen und das Rollstuhltennis in den DTB zu integrieren. Als Referent des neuen Aufgabenbereiches Rollstuhltennis und Behindertensport wurde Edwin Kornel, Präsident des Deutschen Rollstuhl-Tennis-Verbandes, einstimmig gewählt. Ohne Gegenstimmen verlief auch die Wahl von Reimar Bezzenberger zum Schultennis-Referenten und Prof. Dr. Alexander Ferrauti zum Referenten für Sportwissenschaft.
Zu Ehrenmitgliedern des Deutschen Tennis Bundes wurden in Rostock-Warnemünde Dr. Wolfgang Kassing und Gerhard Nölle einstimmig gewählt. Nölle war 22 Jahre lang Präsident des Tennis-Verbandes Niederrhein, Kassing stand von 1984 bis 2009 an der Spitze des Hessischen Tennis-Verbandes.
Mit der Goldenen Ehrennadel wurde Peter Hamann ausgezeichnet, der sich seit 20 Jahren ehrenamtlich für den deutschen Tennissport engagiert und als Vorsitzender des Ranglistenausschusses ein einheitliches Berechnungssystem für die deutschen Ranglisten geschaffen hat.
Die Silber-Vergoldete Ehrennadel erhielten Wolfgang Woide, Präsident des Tennisverbandes Mecklenburg-Vorpommern, für seine zehnjährige Mitgliedschaft im Bundesausschuss, DTB-Vizepräsident Peter Gorka für sein herausragendes Engagement in den Bereichen Ausbildung und Entwicklung, Paul Hans, der seit 12 Jahren Präsident des Saarländischen Tennisbundes ist, Ralf Eberhard Böcker für seine 18jährige Tätigkeit im DTB und Siegfried Dinsel, der sich seit 18 Jahren ehrenamtlich im DTB engagiert und dabei die Weiterentwicklung der Seniorenranglisten maßgeblich beeinflusst hat.
Die Silberne Ehrennadel überreichte Dr. Georg von Waldenfels DTB-Vizepräsident Heinz Wagner für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit im Deutschen Tennis Bund, Dr. Manfred Weber, der seit 2003 Präsident des Tennisverbandes Mittelrhein ist, Bundesausschuss-Sprecher Ulrich Klaus, der seit sechs Jahren als Präsident die Geschicke des Tennisverbandes Rheinland-Pfalz leitet und Henner Steuber für sein zehnjähriges Engagement für den Jugendsport im DTB. Ebenfalls eine Silberne Ehrennadel erhielten Thomas Bürkle für seine zehnjährige Mitgliedschaft im Ausschuss für Bundesligen sowie die langjährigen Mitglieder des Ranglistenausschusses Wolfgang Burkhardt, Dr. Helmut Lütcke und Prof. Dr. Peter Westerheide, der als "Vater der Deutschen Rangliste" gilt, weil er die händische Berechnung erstmals durch ein mathematisches Verfahren ersetzte. Eine Silberne Ehrennadel wurde auch Wolfgang Haase überreicht, der sich seit 30 Jahren im Tennis-Verband Berlin-Brandenburg engagiert und 1991 Gründungsmitglied der Kommission für Seniorensport im DTB war.
Als Trainer des Jahres 2009 wurde Stefan Eriksson ausgezeichnet. Der 46 Jahre alte Schwede ist seit 1998 die zentrale Trainerpersönlichkeit des DTB-Bundesstützpunktes und bayerischen Landesleistungszentrums in Oberhaching. Profis wie Philipp Kohlschreiber und Florian Mayer haben sich unter Eriksson zu Weltklasse-Spielern entwickelt, Nachwuchsspieler wie Kevin Krawietz (ITF 13) und Dominik Schulz (ITF 17) profitieren von seiner Erfahrung.
Dr. Georg von Waldenfels ehrte darüber hinaus Lukas Wolff als besten Absolventen der A-Trainerausbildung 2009. Der 27 Jahre alte Diplom-Sportwissenschaftler ist seit August 2008 Verbandstrainer im Tennisverband Mittelrhein.
Bereits zum vierten Mal wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung des Deutschen Tennis Bundes der König Pilsener Tennis Award vergeben. Der TC SW Oldenburg (Niedersachsen), der TC Blau Gold Kommern (Mittelrhein), der TK Langen (Hessen) und der SC Baldham-Vaterstetten (Bayern) wurden in Rostock-Warnemünde für ihr herausragendes Engagement im Bereich der Mitgliedergewinnung und -bindung ausgezeichnet und durften sich über eine Prämie von jeweils 1.000 Euro freuen. Der mit weiteren 5.000 Euro dotierte Titel "König der Vereine 2009" ging an den TC SW Oldenburg, der mit einem umfangreichen Konzept und kreativen Ideen seine Mitgliederzahl in den vergangenen zehn Jahren um über 60% steigern konnte.
Quelle: Deutscher Tennis Bund e.V.