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1. Bundesliga: Schalke gewinnt in Hamburg klar mit 3:0

Archivmeldung vom 27.01.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
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Der FC Schalke 04 hat sein Auswärtsspiel beim Hamburger SV mit 3:0 klar für sich entscheiden können. Das Nord-Duell zwischen dem SV Werder Bremen und Eintracht Braunschweig ist torlos zu Ende gegangen. Am Samstagabend unterlag Hertha BSC gegen Eintracht Frankfurt mit 0:1.

In der Partie stellte Schalke-Stürmer Klaas-Jan Huntelaar, der in den vergangenen Monaten verletzungsbedingt gefehlt hatte, seine Torgefahr unter Beweis: Farfan schlägt in der 34. Minute eine Flanke von rechts in den Strafraum, wo Huntelaar goldrichtig steht und zum 1:0 für die Gäste einnicken kann. In den ansonsten eher ereignisarmen ersten 45 Minuten gelang keinem der beiden Teams mehr ein Treffer, weshalb es mit der 1:0-Führung der "Knappen" zum Pausentee ging. Nach dem Seitenwechsel drängte die Mannschaft aus Gelsenkirchen auf einen weiteren Treffer und belohnte sich in der 53. Minute für ihren Einsatz, profitierte dabei aber auch von einem kapitalen Fehler von HSV-Keeper Drobny: Der Torhüter versuchte den Ball außerhalb des HSV-Strafraums zu klären, legte das Spielgerät dabei aber vor die Füße von Farfan, der sich die Chance nicht entgehen ließ und zum 2:0 für Schalke einnetzen konnte. Nur drei Minuten später fällt das vorentscheidende 3:0 für die Gäste aus Gelsenkirchen: Ein Pass von HSV-Spieler Jansen landet bei den "Königsblauen", die die Hanseaten mustergültig auskontern. Das Leder landet schließlich bei Meyer, der trocken ins rechte Eck zum 3:0-Endstand vollendet.

Schalke klettert nach dem Sieg in Hamburg auf den fünften Tabellenplatz, während die Hamburger nun auf dem Relegationsplatz 16 stehen.

Nord-Duell zwischen Bremen und Braunschweig endet 0:0

In einer an spielerischen Höhepunkten armen Partie hatten beide Mannschaften in der ersten Halbzeit einige Tor-Möglichkeiten, konnten von diesen aber keine nutzen. In der zweiten Hälfte drehte Werder auf und drängte auf die Führung, während sich Braunschweig zunächst zurückzog und auf Konter lauerte. Erst im weiteren Verlauf der zweiten Halbzeit wurde auch das Team des Bundesliga-Aufsteigers mutiger, ein Treffer gelang jedoch keinem der beiden Teams.

Mit dem torlosen Remis treten beide Vereine auf der Stelle: Während die Eintracht aus Braunschweig weiterhin auf dem letzten Tabellenplatz steht, bleibt Bremen auf Platz elf der Bundesliga-Tabelle.

Hertha BSC verliert gegen Eintracht Frankfurt 0:1

In der letzten Samstagspartie des 18. Spieltages der 1. Fußball-Bundesliga unterlag Hertha BSC gegen Eintracht Frankfurt mit 0:1. Die Berliner dominierten die Partie von Anfang an, während Frankfurt eine tiefgestaffelte Abwehr aufbaute. Nach einem schleppenden Auftakt erzielte Meier in der 36. Minute die Führung für Frankfurt. Hertha BSC dominierte die Partie dennoch in der Folge, leistete sich aber zu viele Fehler im Abschluss. In der zweiten Spielhälfte drückten die Herthaner zunehmend auf den Ausgleich und kamen zu einer Reihe hochkarätiger Chancen. Insbesondere in der Schlussphase warfen die Berliner alle Feldspieler nach vorn, konnten aber den Ausgleich gegen die kompakt stehenden Frankfurter nicht erzielen.

Frankfurt klettert mit diesem Sieg, dem ersten Heimsieg der Saison, auf Rang 14 und verschafft sich so Luft im Abstiegskampf.

Die wichtigsten Stimmen bei Sky:

Oliver Kreuzer (Sportchef Hamburger SV)...

...über die 0:3-Heimniederlage gegen Schalke 04: "Das Problem ist nicht die Einstellung. Wenn man die Gegentore gesehen hat, die wir heute bekommen haben: Das sind Fehler, die auf Bundesliga-Ebene nicht passieren dürfen. So kann man kein Bundesliga-Spiel gewinnen. Wir haben viel und hart in der gesamten Vorbereitung gearbeitet. Aber es ist eben ein Unterschied, ob man in Abu Dhabi in einem leeren Stadion spielt oder hier. Es ist unglaublich, welche Fehler passieren und mit welch' mangelnder Entschlossenheit wir in die Zweikämpfe gehen. Das ist einfach zu wenig."

...über den Abstiegskampf: "Ich glaube schon, dass wir genügend Qualität haben, die Klasse zu halten. Aber dann müssen wir eben die Eigenfehler abstellen. Wir haben genügend Potenzial in jedem Mannschaftsteilen. Wir haben jetzt 16 Schlüsselspiele. Es war ein schlechtes Wochenende, aber ich bin mir sicher: Wir schlagen zurück."

...über mögliche Aktivitäten auf dem Transfermarkt: "Ich denke nein."

Heiko Westermann (Hamburger SV) nach dem Spiel: "Wir haben keinen klaren Fußball gespielt. Es ist wichtig, im richtigen Moment die Leistung zu bringen. Das haben wir heute nicht getan. Wir haben zwar ein paar gute Vorbereitungsspiele abgeliefert, konnten heute aber nicht daran anknüpfen. Mehr als bei den drei Gegentoren kann man den Gegner nicht einladen. Es war keine Geschlossenheit da, die Passquote war nicht da. Jeder muss wissen, was das jetzt heißt mit dieser Niederlage: Jetzt zählen nur noch Punkte, Punkte, Punkte."

Jens Keller (Trainer Schalke 04) über das Comeback von Jan Klaas Huntelaar: "Wenn man nach fünfeinhalb Monaten zurückkommt und so ein Spiel abliefert und vor allem noch ein Tor macht, sieht man, was uns gefehlt hat. Klaas ist sehr wichtig, wie er die Bälle hat und sich bewegt. Auch die Präsenz von ihm tut uns wahnsinnig gut."

Jan Klaas Huntelaar (Schalke 04) nach dem Spiel: "Wir haben heute als Mannschaft überragend gespielt: dominant, super aggressiv und fußballerisch gut nach vorne. Heute habe ich richtig Spaß am Fußball gehabt. So, wie wir heute gespielt haben, schaut es richtig gut aus für die Zukunft. Wir haben einfach von hinten nach vorne durchgespielt, meistens fußballerisch mit Kombinationen und nicht mit langen Bällen. Alle haben das super gemacht."

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach über den HSV: "Man muss sich Sorgen machen. Der HSV ist wohl der größte Verlierer des Rückrunden-Auftaktes. Nach der Mitgliederversammlung letzten Sonntag war Aufbruchstimmung spürbar. Jetzt ist die Realität wieder da. Das sieht nicht gut aus."

Thomas Eichin (Geschäftsführer Sport Werder Bremen) nach dem 0:0 gegen Eintracht Braunschweig: "Ein Punkt zu Hause ist zu wenig, keine Frage - unabhängig davon, wer der Gegner ist. Das war ein leistungsgerechtes 0:0. Wir hatten in der zweiten Halbzeit gute Chancen, haben uns aber unerklärlich in die eigene Hälfte drücken lassen. Im Endeffekt bin ich zufrieden, dass wir noch einen Punkt gemacht haben." Über den nicht anerkannten Treffer von Eljero Elia: "Ich habe es von der Bank aus nicht gesehen und bin davon ausgegangen, dass es ein korrektes Abseits war. Heute werde ich mich noch ein bisschen drüber ärgern, morgen ist es wieder vorbei."

Robin Dutt (Trainer Werder Bremen) nach dem Spiel: "0:0 ist deutlich zu wenig. Die Chancen waren ja da, wir haben aber den Druck nicht so hoch aufgebaut, dass ein Tor dabei herausgesprungen ist." Über den aberkannten Treffer von Eljero Elia: "Kein Vorwurf hin oder her: Das ist nicht knapp, das ist ein halber Meter - das erwarte ich von einem Bundesliga-Schiedsrichter... Wenn man ein reguläres Tor wunderschön herausspielt und es wird nicht gegeben, kann ich jetzt nicht wieder sagen: Schiri, alles klar, du kannst mal 'nen Fehler machen."

Aaron Hunt (Werder Bremen) über das Spiel: "Ich bin enttäuscht über das Ergebnis und das Spiel. Das hatten wir uns ein bisschen anders vorgestellt. Das war zu wenig von uns. Das einzig Positive ist, dass wir kein Gegentor bekommen und nicht verloren haben. Wir sind nie richtig ins Spiel reingekommen, für ein Heimspiel war's zu wenig."

Torsten Lieberknecht (Trainer Eintracht Braunschweig) über das Spiel: "Für uns war der Punkt okay. Er lässt uns am Leben und lässt uns mit teilhaben an der engen Konstellation, der da unten drin herrscht. Wir hatten gute Passagen drin, die Torchancen waren da. Noch wichtiger war mir allerdings, dass wir zu Null gespielt haben. Das ist mit die wichtigste Basis, um über die gesamte Saison erfolgreich zu sein." Über die Perspektive: "Wir sind weiterhin mehr als optimistisch. Man sieht, wie sich die Jungs entwickeln."

Marc Arnold (Sportlicher Leiter Eintracht Braunschweig) über mögliche Aktivitäten auf dem Transfermarkt: "Wir halten Augen und Ohren offen. Der Ausfall von Torsten Oehrl hat die Lage im Offensivbereich zugespitzt - insofern ist es gut möglich, dass wir da noch etwas machen werden. Aber immer mit Sinn und Verstand."

Siegtorschütze Alexander Meier: "Wir haben eine Hinserie ohne Heimsieg gespielt, da geht man nicht voller Selbstvertrauen in das erste Heimspiel. Ich denke, jetzt haben wir den Bann gebrochen. Man muss nur auf die Tabelle gucken, dann weiß man wie eng da unten alles ist, aber wenn wir in uns wie heute konzentrieren und die Defensive stabilisieren, kommt auch das spielerische Selbstvertrauen wieder."

Jos Luhukay (Trainer Berlin): "Wir sahen in einem Moment sehr unglücklich aus. Der Ball fällt für Alexander Meier sehr glücklich und er straft das sehr kaltschnäuzig ab. Das war eigentlich ein typisches Null zu Null Spiel. Beide Mannschaften waren defensiv stabil. Frankfurt macht aus ganz wenig viel und gewinnt dadurch. Diese Niederlage wirft uns nicht um."

Armin Veh (Trainer Eintracht Frankfurt)

...über den Sieg: "Insgesamt ein schwieriges Spiel. Man hat gesehen, dass uns die Ergebnisse von heute Nachmittag nicht gut getan haben. Die kriegt man natürlich mit. Es war ein schmutziger Sieg. Das ist ganz wichtig im Abstiegskampf, in dem wir stecken."

...über die Verunsicherung durch die Nachmittagsergebnisse: "Man fixiert sich immer auf sicher selber. Aber es sind ja keine Roboter, es sind Menschen, die kriegen das mit. Es sind junge Menschen, die kriegen das doppelt mit. Dadurch war es schwierig das Spiel durch zu kriegen, das wir vorhaben."

Stimmen zum Zweikampf Zambrano gegen Ramos im Frankfurter Strafraum

Carlos Zambrano: "Ich glaube, dass ich meinen Ellenbogen eher in Richtung Hals geschoben habe. Ich wollte ihn fernhalten. Wenn das so aussieht, dass ich ihn im Gesicht getroffen habe tut mir das leid, ich sehe es nicht so, aber würde mich dann trotzdem entschuldigen."

Jos Luhukay: "Die Szene geht gar nicht. Er schlägt erst mit der Linken hand, dann mit dem rechten Arm. Patsch. Das ist zu 100 Prozent Elfmeter. Ich verstehe nicht, dass man das nicht sehen kann. Manchmal gewinnt man durch solche Momente, manchmal verliert man durch solche Momente. Heute hätte wir einen Elfmeter bekommen müssen, dann hätten wir unentschieden gespielt, das wäre verdient gewesen."

Armin Veh: "Das kann man so und so sehen. Carlos ist heißblütig, das ist sein naturell. Das ist auch wichtig bei einem Abwehrspieler. Ich weiß nicht wie oft die Hand bei Carlos im Gesicht war, deswegen möchte ich das nicht weiter kommentieren."

Sky Experte Markus Merk: "Ich kann die Worte von Zambrano benutzen, die eigentlich perfekt waren. Er wollte seinen Gegner mit dem Arm weghalten, das ist ein illegaler Armeinsatz. Deswegen ist das auf jeden Fall ein Foul und Elfmeter. Hat er selbst bestätigt. Gelb wäre möglich gewesen. Für Zambrano wäre es Gelb-Rot gewesen. Glatt Rot auf keinen Fall. Dieser Armeinsatz, wenn er nicht ganz oben ist, ist für den Schiedsrichter unglaublich schwer zu erkennen."

Sky Experte Lothar Matthäus...

...über die mögliche Vertragsverlängerung von Toni Kroos: "Kroos wird in naher Zukunft verlängern, davon gehe ich aus, auch wenn er Angebote aus dem Ausland hat."

... über Herthas Adrian Ramos: "Dortmund sucht einen Nachfolger für Lewandowski. Er hat noch ein Jahr Vertrag bei der Hertha. Jürgen Klopp ist ein ganz großer Fan von ihm und ich bin überzeugt, dass er die Nachfolge von Lewandowski antreten wird."

...über den Wechsel von Sebastian Rode zu Bayern München: "Die Situation ist schwierig, in die gut funktionierende Mannschaft hineinzukommen. Kirchhoffs hat es auch probiert, er hat es nicht geschafft und ist jetzt zu Schalke ausgeliehen. Rode hat jetzt die Möglichkeit und schlechter wird man auch bei Bayern nicht, wenn man nicht so häufig zum Einsatz kommt. Die Spieler verlieren bei Bayern keinen Marktwert, sie halten ihn, sie steigern ihn. Aber er will ja spielen, er will sich weiterentwickeln. Wenn er das nach 6, 12 Monaten nicht schafft, dann gibt es die gleiche Option wie bei Kirchhoff."

...über den FC Bayern: "Wie sie spielen, wie sie auftreten, das ist schon mehr als dominant und die Mannschaften die dahinter sind, verlieren ihre Spiele. Also kann man den Bayern jetzt schon zur Meisterschaft gratulieren. Die Schale muss nicht zum DFB nach Frankfurt zurückgesendet werden, sondern kann gleich in München bleiben und der DFB darf sie am Ende an Kapitän Phillip Lahm übergeben."

...über seine Gespräche mit Armin Veh über die mögliche Vertragsverlängerung in Frankfurt: "Er sagt mir das gleiche wie nach außen. Er will sich erst Mal auf die nächsten Spiele konzentrieren, um die Situation zu sehen. Er ist ein erfolgsorientierter Trainer und will natürlich im nächsten Jahr nicht in der zweiten Liga trainieren und die Gefahr besteht. Das ist die große Angst, die hier zurzeit umgeht. Ich bin überzeugt, dass in den nächsten zwei, drei Wochen keine Entscheidung fällt, weil Eintracht Frankfurt, auch wenn man es hier nicht gerne hört, im Abstiegskampf steckt."

Sky Experte Markus Merk über die Aussage Herbert Fandels, für die Schiedsrichter war die Hinrunde in Schulnoten eine 3 minus:" Ich denke, das war nicht die schönste Aussage für die Schiedsrichter. Was mir insgesamt gefallen hat, war die Selbstkritik, die man in der Vorrunde hat walten lassen. Das ist wichtig, das ist entscheidend. Das mit der 3 minus muss nicht unbedingt sein, wir haben auch viele gute Leistungen in der Vorrunde gesehen."

Wolfgang Niersbach...

...über das Outing von Thomas Hitzlsperger: "Aufmerksamkeit ist klar, aber ich hätte mir das medial ein paar Etagen tiefer gewünscht. Ich fand das teilweise völlig überzogen, weil das für mich ein Stück Normalität ist. Wir haben aus Sicht des Verbandes immer gesagt, aber das ist auch meine persönliche Überzeugung: Es ist die Entscheidung eines jeden Einzelnen. Wenn jemand diesen Schritt macht, dann kann er davon ausgehen, dass er unsere volle Unterstützung besitzt und unseren Respekt weiter genießt. Wir waren vorher informiert und er hat mich nachher nochmal angerufen. Er hat sich vorgenommen, zum Länderspiel am 5.März in Stuttgart gegen Chile zu kommen: Dann wollen wir auch darüber sprechen, in wie weit wir ihn mit den Erfahrungen, die er gemacht hat, in den Verband einbinden können, um dann weiteren zu helfen. Unser Wunsch wäre, dass man damit genauso normal umgeht wie bei Künstlern, Politikern, Schauspielern und anderen Persönlichkeiten des öffentlichen Interesses. Wir stehen freundschaftlich an seiner Seite."

...über die jüngsten Fan-Randale: "Das Thema hat uns in all den Jahren nie ganz losgelassen. Präventiv macht kein anderes Land so viel wie wir. Die Fanprojekte machen hervorragende Arbeit: Sie haben Einfluss auf Leute im Stadion, die schwanken. Durch ihre Arbeit, können sie diese auf ihre Seite herüberziehen. Aber es gibt immer einen Rest, der einfach nicht angesprochen werden will, wo der Dialog nicht mehr hilft, wo nur noch Sanktionen helfen. Was will ein Verein wie Schalke 04 machen, wenn es unter dem Aufhänger Fußball in der Kölner Innenstadt etwas passiert? Das sind Straftaten von Kriminellen. Man muss ganz klar sagen, dass ein sehr schwieriger Punkt erreicht ist. Es geht darum, dass die Leute, die die große Masse an friedfertigen Fans in Misskredit bringen, identifiziert und hart bestraft werden. Ich würde für wirksam halten, dass stärker als bisher durchgesetzt wird, dass Leute, die als Krawalltäter identifiziert werden, die Auflage bekommen, sich beim Polizeirevier ihrer Heimatstadt melden, wenn ein Auswärtsspiel ansteht. Das wäre präventiv eine sehr geeignete Maßnahme."

...über die Toten auf den WM-Baustellen in Katar: "Man muss höchst beunruhigt sein. Ich muss zugeben, dass ich das Thema der offensichtlich unwürdigen Arbeitsbedingungen bis zum letzten Herbst auch nicht kannte. Damals ist über Katar mit anderen Argumenten diskutiert worden. Das kommt jetzt erschwerend hinzu. Die Entscheidung ist im Jahre 2010 über eine Abstimmung auf demokratischen Weg mit 14:8 herbeigeführt worden. Das steht. Die Fifa hat eine Untersuchung eingeleitet, ob irgendetwas unsauber gelaufen ist. Wenn ich richtig informiert bin, wird man zu dem Ergebnis kommen: nein. Dann steht diese Entscheidung. Aber was die Arbeitsbedingungen betrifft: Meines Erachtens muss Katar da tätig werden, denn wenn dieses Ereignis auch für das Image des Landes ein Erfolg werden soll, dann müssen die das höchst ernst nehmen. Wenn das so stimmt, ist das schockierend."

...auf die Frage, ob der DFB seinen Einfluss nutzen werde, Katar die WM zu entziehen: "Was ist der Einfluss des DFB? Wir haben auch nur eine Stimme. In dem Moment, wo ich auf den Tisch schlage, sagen 35 aus der Karibik: Wir sind dafür. So sind viele Entscheidungen zustande gekommen. Was die Gesamtbedingungen anbetrifft: Es ist nicht nur die Hitze, es ist auch die Größe des Landes, das flächenmäßig kleiner ist als Hessen. Mit hat vor der Entscheidung 2010 auch die Vorstellungskraft gefehlt, dass man eine solche Entscheidung herbeiführt. Aber sie ist gefallen, und sie ist, so weit ich weiß, unter korrekten Bedingungen gefallen. Der größte Fehler war, die Turniere 2018 und 2022 zu koppeln. Dass da wechselseitig Absprachen getroffen werden, ist naheliegend. Wenn es darum geht, einen Alternativtermin zu finden: Frühjahr 2022 scheidet aus wegen Winter-Olympia. Also muss man den Blick mehr nach hinten richten. Im Moment bleibt noch Zeit, die offenen Fragen, die uns quälen, zu beantworten. Zum Beispiel Confederations Cup: Den braucht man im Jahr davor wirklich nicht dort zu spielen. Das ist eine ganz schwierige Gemengenlage."

...auf die Frage, ob man dem FC Bayern schon zur Meisterschaft gratulieren könne: "Gratulieren wäre voreilig und respektlos. Aber wenn man das Spiel am Freitagabend gesehen hat, muss man sagen: Die Art und Weise, wie Bayern aufspielt, ist phänomenal. Die machen auch keine Fehler. Der einzige Punkt ist die Effektivität vorne."

Jens Lehmann...

...auf die Frage, wie er reagiert hätte, wenn er während seiner aktiven Karriere von Thomas Hitzlspergers Homosexualität gewusst hätte: "Komisch, glaube ich. Man duscht jeden Tag zusammen, man hat Phasen, in denen es nicht so läuft. Aber Thomas Hitzlsperger ist ein Spieler, der erstens sehr intelligent ist, und zweitens von seiner Spielweise überhaupt nicht den Anlass gegeben hätte, dass da man hätte denken können, da ist irgendetwas. Man assoziiert ja mit Homosexuellen leider immer, dass sie etwas weicher sind. Bei ihm war das nicht so. Trotzdem ist es innerhalb einer Fußballmannschaft undenkbar, dass das jemand das preisgibt. Ich weiß nicht, was ich gedacht hätte, wenn ich mit jemand zusammengespielt hätte, den ich tagtäglich gesehen hätte: beim Duschen, in Zweikämpfen. Niemand kann seine Gedanken kontrollieren. Was ich mit Sicherheit gewusst hätte, ist, dass es einige gegeben hätte, sei es Konkurrenten oder andere in der Kabine, die permanent Witze darüber gemacht hätten. Es ist nicht so, dass da 25 hoch Intellektuelle rumlaufen, die darüber diskutieren, ob jemand schwul ist oder nicht. Fußball ist eine Männersache, da muss man nicht so viel nachdenken. Und die Zuschauer in den Stadien kann man auch nicht kontrollieren. Ob man sich das als Betroffener antun muss?"

...auf die Frage, ob er es für möglich hält, dass sich ein aktiver Fußballer als homosexuell outet: "Wenn ein Spieler das machen würde, wäre er blöd. Er kann nicht voraussehen, was passiert. Das kann man den Leuten nicht raten, die hätten keinen Spaß mehr daran, Fußball zu spielen. Es kann zu unvorhersehbaren Reaktionen kommen, vor allem bei Auswärtsspielen. Warum auch? Es hat niemand etwas daran gewonnen, es ist Privatsache."

Quelle: dts Nachrichtenagentur / Sky

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