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DFB-Präsident Zwanziger macht Politik für hohe Fußballergehälter verantwortlich

Archivmeldung vom 08.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

DFB-Präsident Theo Zwanziger hat die Kritik von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) an überzogenen Gehältern von Profifußballern scharf zurückgewiesen.

Zwanziger sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwochausgabe): "Was Herr Lammert tut, ist populistisch und heuchlerisch." Die Politik selbst sei für die Entwicklung verantwortlich, denn sie habe die Vereine und Verbände nach dem Bosman-Urteil 1995 "im Stich gelassen".

Der Bundestagspräsident hatte kürzlich im Zusammenhang mit der Debatte um gerechte Löhne "Gehaltsexzesse" im Fußball beklagt und insbesondere den FC Bayern München angegriffen. Lammert wisse genau, "wo die Ursachen für die Entwicklungen liegen, also darf man nicht so über einen Verein herfallen", konterte jetzt Zwanziger.

"Unter moralischen Gesichtspunkten verdienen Spitzenfußballer, wie auch Spitzen-Unterhalter und einige Top-Manager, zu viel Geld", räumte der DFB-Präsident ein. Die Politik habe jedoch nach dem Bosman-Urteil nicht erkannt, dass sich die europäische Entwicklung   gegen den Sport richte. "Sie hat wenige, begnadete Fußballer reicher und die Vereine ärmer gemacht". Zwanziger kündigte eine neue Initiative an, die durch den EU-Vertrag rechtlich möglich werde: "Die Uefa und die nationalen Verbände werden alles tun, um zu Gehaltsobergrenzen und zu einem solidarischen Gefüge im Fußball zu kommen."

Zugleich erinnerte der DFB-Präsident daran, dass die Fans Spieler wie Diego, Ribéry und van der Vaart sehen wollten, die "ähnlich wie ein Günther Jauch oder ein Thomas Gottschalk in ihrer Branche Außergewöhnliches leisten". Solche Spieler bestimmten "entscheidend das Interesse, die Begeisterung und die Werthaltung des Fußballs".

Quelle: Saarbrücker Zeitung

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