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Bundesliga-Aufsichtsräte leiden unter Kontrolldefiziten

Archivmeldung vom 17.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Signal Iduna Park vor einem Bundesliga-Spiel
Signal Iduna Park vor einem Bundesliga-Spiel

Foto: Pascal Philp
Lizenz: CC-BY-SA-2.0-de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

In den Aufsichtsräten der Fußball-Bundesligisten gibt es nach einem Bericht des Wirtschaftsmagazins 'Capital' (Ausgabe 09/2016, EVT 18. August) erhebliche Kontrolldefizite. Trotz der zunehmenden Professionalisierung im Fußball hinken die Clubs in punkto gute Unternehmensführung anderen Branchen weit hinterher, bestätigte Alexander Juschus, Geschäftsführer der Spezialberatung Ivox Glass Lewis und Co-Autor der ersten Corporate-Governance-Untersuchung für die Bundesliga, gegenüber 'Capital'. Mängel gibt es demnach vor allem in der Veröffentlichungspolitik.

Bei vielen Bundesligisten fehlten Lebensläufe der Aufsichtsräte, die Qualifikationen für den Posten seien selten ersichtlich, sagte Juschus. Auch die Informationen zur Vergütung der Kontrolleure seien "dürftig". Selbst auf Nachfrage machten dazu nur elf Vereine Angaben.

Laut der noch unveröffentlichten Studie führt Borussia Dortmund als einziger börsennotierter Bundesligist die Corporate-Governance-Tabelle für die vergangene Saison 2015/2016 an. Auf den weiteren Plätzen folgen der FC Bayern München, der Hamburger SV und Eintracht Frankfurt, deren Profiteams allesamt in Aktiengesellschaften ausgegliedert sind.

Die größten Defizite bei der guten Unternehmensführung gibt es allgemein bei Clubs, die noch als eingetragene Vereine am Spielbetrieb teilnehmen. Auf den letzten Plätzen stehen Mainz 05 und Darmstadt 98 - die einzigen beiden Vereine, bei denen es keinen unabhängigen Aufsichtsrat gibt. Positive Ausnahme bei den eingetragenen Vereinen ist der FC Schalke 04 auf Rang fünf. In der unteren Tabellenhälfte befinden sich dagegen jene Bundesligisten, die vollständig einem Konzern oder Investor gehören: der VfL Wolfsburg (10. Platz), Bayer 04 Leverkusen (14.) und 1899 Hoffenheim (15.).

Für die Studie haben Juschus und seine Co-Autoren Stefan Prigge und Ralf Leister von der Hamburg School of Business Administration (HSBA) die Bundesliga-Clubs nach insgesamt 77 Kriterien untersucht. Dabei ging es unter anderem um die Rechte und die Stellung der Anteilseigner, das Zusammenwirken von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Veröffentlichungs- und Vergütungspolitik. Als Grundlage für die Beurteilung der Unternehmensführung diente der Deutsche Corporate-Governance-Kodex für börsennotierte Konzerne, dessen Kriterien an die Besonderheit der Fußballbranche angepasst wurden.

Vollständige Corporate-Governance-Tabelle (Saison 2015/2016):

Platz Bundesligist Rechtsform Gesamtpunkte
1 Borussia Dortmund GmbH & Co KGaA 62
2 FC Bayern München AG 50
3 Hamburger SV AG 49
3 Eintracht Frankfurt AG 49
5 FC Schalke 04 e. V. 41
6 1. FC Köln GmbH & Co KGaA 40
7 Borussia Mönchengladbach GmbH 39
8 Hertha BSC GmbH & Co KGaA 38
9 FC Augsburg GmbH & Co KGaA 33
10 VfL Wolfsburg GmbH 25
10 SV Werder Bremen GmbH & Co KGaA 25
12 FC Ingolstadt 04 GmbH 22
13 Hannover 96 GmbH & Co KGaA 15
14 Bayer 04 Leverkusen GmbH 14
15 TSG 1899 Hoffenheim GmbH 11
15 VfB Stuttgart e. V. 11
17 1. FSV Mainz 05 e. V. 9
18 SV Darmstadt 98 e. V. -2

Datenbasis: Ivox Glass Lewis / Hamburg School of Business Administration

Quelle: Capital, G+J Wirtschaftsmedien (ots)

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