Olympia 2008 in Peking - IOC verrät Olympische Idee
Archivmeldung vom 30.09.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSeit das IOC vor fünf Jahren die Olympischen Spiele 2008 nahezu einstimmig an Peking vergeben hat, versichert dessen Präsident Jacques Rogge unermüdlich, dass damit der Wandel zu mehr Meinungsfreiheit und Pluralismus in China unterstützt werde.
Knapp
zwei Jahre vor Eröffnung der Spiele ist das Gegenteil der Fall - die
chinesische Regierung zieht die Schrauben der Unterdrückung immer
fester an. Selbst ausländische Journalisten dürfen keine Nachrichten
mehr verbreiten, die "Chinas staatliche Sicherheit, Ansehen und
Interessen gefährden"; ein Freibrief für jedwede Willkür, auch im
Hinblick auf die Olympischen Spiele. Im besetzten Tibet sind schwere
Menschenrechtsverletzungen weiterhin an der Tagesordnung.
"Chinas Politik steht im krassen Widerspruch zur Olympischen
Charta, die sich zu Frieden, Toleranz und Völkerverständigung
bekennt. Die Spiele in Peking werden ähnlich propagandistisch
missbraucht wie die von 1936", kritisiert Wolfgang Grader,
Vorsitzender der Tibet Initiative Deutschland (TID), angesichts
dieser Entwicklung.
Daher ruft die TID gemeinsam mit der Tibet Initiative München zu
einer Protestkundgebung in München auf:
Sa, 7. Oktober 2006, 11 - 13 Uhr, Neuhauser Str., Platz am Richard
Strauss Brunnen.
Die Veranstaltung bildet den Abschluss der Unterschriftenkampagne:
"Zeigen Sie dem IOC die rote Karte!" Auf mehr als 6.000 Postkarten,
die die TID unter diesem Motto in den letzten Monaten gesammelt hat,
wird das IOC aufgefordert, entschieden für die Wahrung der
Menschenrechte in China und Tibet einzutreten. "Bezeichnenderweise
weigert sich Jacques Rogge, diese Postkarten in Empfang zu nehmen und
mit uns in einen Dialog zu treten", bedauert Grader.
In München erwartet die TID Teilnehmer aus Deutschland, der Schweiz und Österreich, darunter zahlreiche Tibeter, sowie den Schauspieler und Tibet-Kenner Ralf Bauer. Grader ist überzeugt: "Wir werden ein unübersehbares Zeichen gegen die Ignoranz des IOC setzen."
Quelle: Pressemitteilung Tibet Initiative Deutschland (TID)