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Mit-Gastgeber Polen eröffnet gegen Griechenland Fußball-Europameisterschaft

Archivmeldung vom 08.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
14. Fußball-Europameisterschaft 2012 (UEFA EURO 2012)
14. Fußball-Europameisterschaft 2012 (UEFA EURO 2012)

Im Warschauer Nationalstadion findet am Freitagabend das Eröffnungsspiel der Fußball-Europameisterschaft zwischen Mit-Gastgeber Polen und Griechenland statt. Das erste Spiel des Turniers wird um 18 Uhr angepfiffen. Im Vorfeld der Partie wird es im Stadion noch eine feierliche Zeremonie zur Eröffnung der EM geben. Im zweiten Spiel des Abends tritt die russische Nationalmannschaft gegen das Team aus Tschechien an.

Die deutsche Mannschaft reist derweil in das ukrainische Lwiw, wo sie am Samstag das erste Gruppenspiel gegen Portugal bestreiten muss. Die Portugiesen waren von Bundestrainer Löw am Donnerstag noch als "eine der gefährlichsten Mannschaften Europas" bezeichnet worden. Dennoch sei die DFB-Elf bereit zum Start und voller Vorfreude, so Löw.

DFB-Assistenztrainer Hansi Flick: "Portugal hat viele starke Spieler"

Zwei Tage vor dem ersten Spiel der deutschen Nationalelf gegen Portugal hat Assistenztrainer Hansi Flick seinen Respekt vor dem Gegner geäußert. "Portugal hat viele starke Spieler", erklärte Flick im Interview mit "DFB.de". Demnach könne den deutschen Spielern nicht nur Portugals Fußballstar Christiano Ronaldo gefährlich werden. "Wir müssen auch auf Nani achten. Und auf Moutinho, dessen Spielweise im Mittelfeld mir sehr gut gefällt. Meireles war zum Schluss bei Chelsea eine feste Größe. In der Innenverteidigung hat Pepe eine sehr gute Dynamik. Insbesondere in der Offensive haben sie viele Möglichkeiten", erklärte Flick. Trotz der Siege der Nationalelf gegen Portugal bei der Weltmeisterschaft 2006 und der Europameisterschaft 2008 nimmt der Assistenztrainer die Partie nicht auf die leichte Schulter. "Relevant ist für uns der Zustand der aktuellen Mannschaft. Und es ist immer mehr zu erkennen, dass das Team sehr eingespielt ist. Die Portugiesen haben Spanien in einem Freundschaftsspiel mit 4:0 geschlagen, alleine in der zweiten Halbzeit haben sie drei Tore gemacht, das will schon etwas heißen." Dennoch sei er zuversichtlich, die Qualität der deutschen Nationalmannschaft im Training sei schließlich "sehr hoch, insgesamt befinden wir uns auf einem guten Weg", so Flick.

Niederlagen brennen sich bei Mario Gomez tief ins Gedächtnis

Bei Fußballnationalspieler Mario Gomez brennen sich Niederlagen tief ins Gedächtnis ein. "Ich könnte bei gewissen Spielen im Nachhinein fast jede Situation, jede Begebenheit im Detail wiedergeben", sagte der Goalgetter im Interview mit "Gala" (Ausgabe 24/12). "Aber das Gute am Fußball ist, dass du nicht wie bei anderen Sportarten nur auf einen einzelnen Wettkampf hinarbeitest. Das nächste Spiel kommt schon in ein paar Tagen." Gelegentlich beschäftige der Fußball ihn sogar nachts: "Im Traum schieße ich manchmal aufs Tor. Dann zuckt auch schon mal das Bein."

Bei der am Freitag startenden EM gilt Mario Gomez, der Schwabe mit spanischen Wurzeln, als einer der wichtigsten Pfeiler in der deutschen Mannschaft.

Friedrich rechnet mit 2:1 für Deutschland gegen Spanien im Endspiel bei Fußball-EM

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) rechnet damit, dass Deutschland bei der Fußball-EM ins Endspiel kommt. "Ich glaube, dass unsere Jungs richtig gut sind. Und wenn sie in dem Turnier die richtige Spielfreude aufbauen können, dann gibt es ein 2:1 - im Endspiel gegen Spanien", sagte Friedrich der Tageszeitung "Die Welt". Er will gegebenenfalls zum Finale nach Kiew fahren. "Wenn Deutschland ins Endspiel kommt, bin ich im Stadion. Egal, wo das ist. Denn als Sportminister will ich natürlich die deutsche Mannschaft unterstützen", sagte Friedrich. Ansonsten freue er sich zunächst mal in Deutschland über die Autos mit Fahnen und der Flagge über den Außenspiegeln. "Seit 2006 haben wir ja Schwarz-Rot-Gold wieder entdeckt", sagte Friedrich der Zeitung.

Keine deutschen Politiker bei EM-Vorrunde

Zum Auftakt der EM-Vorrunde am Samstag gegen Portugal wird die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im Stadion von Lemberg (Ukraine) ohne Fan-Unterstützung durch deutsche Politiker auf der Tribüne auskommen müssen. Höchster deutscher Vertreter im Stadion werde der deutsche Botschafter Hans-Jürgen Heimsoeth sein, erklärte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach in einem Interview mit der "Bild-Zeitung".

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) in seiner Eigenschaft als Sportminister habe "sich entschieden, nicht zu unseren drei Gruppen-Spielen in die Ukraine zu reisen", konstatierte Niersbach. Der DFB-Chef bedauerte in der Zeitung, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) "leider nicht" bei den Vorrunden-Spielen an seiner Seite sein werde. "Wie es im weiteren Turnierverlauf und im Fall einer möglichen Final-Teilnahme unserer Mannschaft aussieht, ist noch offen", so Niersbach weiter.

Der DFB-Chef nahm überdies Mannschaftskapitän Philipp Lahm gegen Kritik von Uefa-Präsident Michel Platini in Schutz. Er stehe "voll und ganz" hinter dem deutschen Spielführer wegen dessen Kritik an den Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine. Die Zustände dort seien "bedrückend und beklemmend". Es sei allerdings bereits ein "positiver Effekt dieser EM, dass die Probleme der Ukraine europaweit thematisiert werden." Niersbach betonte: "Ich hoffe, der Fußball kann helfen, der ukrainischen Regierung etwas bewusst zu machen: Wenn ihr zu Europa und zur EU gehören wollt, müsst ihr einiges in Bezug auf die Menschenrechte ändern." Auf die Frage, ob er dem ukrainischen Staatschef Wiktor Janukowitsch die Hand geben werde, sagte Niersbach dem Blatt: "Das ist im Protokoll nicht vorgesehen." Deshalb stelle sich diese Frage für die deutsche Delegation auch nicht.

Der DFB-Präsident unterstrich: "Wir reisen auch erst unmittelbar vor den Spielen in die Ukraine, direkt danach wieder ab und konzentrieren uns dabei auf die sportlichen Aufgaben." Es sei deshalb auch "nicht geplant", dass er, Niersbach, beim Spiel gegen Holland am 13. Juni in Charkow die schwer erkrankte Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko vor Ort im Gefängnis besuchen werde.

Ministerpräsident Donald Tusk: Polen ist für Fußball-EM bereit

Polens Ministerpräsident Donald Tusk ist sich sicher, dass sein Land bereit für die Fußball-Europameisterschaft ist. Er sei "überzeugt, dass Fußballer, Journalisten, Politiker anderer Länder entzückt von der polnischen Gastfreundschaft sind, selbst wenn noch nicht alles funktioniert", erklärte Tusk am Donnerstag in Lodz.

Der Ministerpräsident hieß besonders die britischen Fußballfans willkommen. Sie würden mit absoluter Sicherheit keine unangenehmen Erfahrungen machen, bekräftigte der Regierungschef. Der britische Fernsehsender BBC hatte zuvor einen Bericht ausgestrahlt, der sich mit Rassismus in Polen beschäftigt hatte. Darin hatten prominente Ex-Fußballer aufgrund von rassistischer Gewalt zudem davor gewarnt, Polen zu besuchen. Der Bericht hatte im EM-Gastgeberland für Betroffenheit und Proteste gesorgt. Die polnische und die griechische Nationalmannschaft bestreiten am Freitag in Warschau das Eröffnungsspiel der Europameisterschaft.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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