Gary Paffett zum Zweiten: DTM-Sieg in Zandvoort
Archivmeldung vom 23.08.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Zusammenfassung des sechsten DTM-Laufes 2010 für den Sieger ist kurz: Ein idealer Start, 42 souveräne Runden und zwei gute Boxenstopps - fertig war der Start-Ziel-Sieg für den Mercedes-Benz-Fahrer Gary Paffett im niederländischen Zandvoort. Der Brite feiert nach dem Auftaktsieg in Hockenheim seinen zweiten Saisonerfolg und ist mit 35 Punkten nun härtester Verfolger seines Markenkollegen Bruno Spengler aus Kanada, der in den Niederlanden Siebter wurde und die Gesamtwertung mit 44 Punkten anführt.
"Die Strecke liegt mir enorm gut. Du musst hier reichlich Druck machen, kannst viel aus dem Auto rausholen. Das ist eine wirklich extreme Strecke, aber sie macht mir richtig Spaß. Bruno hatte heute ein nicht so gutes Rennen. Ich bin bereit für den Titel", freute sich Paffett nach dem Rennen und seinem insgesamt 16. Erfolg in der DTM. Für Mercedes-Benz ist es 2010 der fünfte Sieg im sechsten Rennen. Der Brite Paul Di Resta sorgte als Zweiter für einen Mercedes-Benz-Doppelsieg und komplettiert mit insgesamt 33 Punkten das Mercedes-Benz-Führungstrio im Titelkampf. Das Rennwochenende in Zandvoort verfolgten 39.000 Zuschauer.
Ein Rennen mit Höhen und Tiefen erlebte der aktuelle DTM-Champion Timo Scheider. Der Audi-Pilot erwischte von der Pole-Position aus einen schlechten Start und wurde bis zur zehnten Position durchgereicht. Scheider gab jedoch nicht auf und schaffte es, dank einer perfekten Strategie und mit viel Kampfgeist bis auf Platz drei. "Ich habe heute ein sehr sehr gutes Auto gehabt. Ich muss mich bei meinem Team entschuldigen, der Start geht heute auf meine Kappe. Uns unterlaufen in diesem Jahr Fehler, die so nicht passieren dürfen. Wenigstens bin ich noch auf das Podium gefahren. Mir war klar, dass ich mit neuen Reifen attackieren kann, und das hab ich dann auch getan. Alles in allem jedoch war das ein gutes Wochenende für mich. Wir haben allen gezeigt, dass wir zurück sind", sagte Scheider.
Hinter Scheider folgten drei weitere Audi-Piloten. Der Schwede Mattias Ekström, DTM-Champion von 2004 und 2007, wahrte mit Platz vier und fünf Punkten seine Chancen im Titelkampf, bei dem er mit insgesamt 28 Zählern auf dem vierten Rang liegt. Über Platz fünf freute sich der Spanier Miguel Molina, der somit bester Pilot eines Fahrzeugs des Jahrgangs 2008 wurde. Oliver Jarvis aus Großbritannien beendete als Sechster vor Spengler das Rennen. Ralf Schumacher (D/Mercedes-Benz) verpasste hinter Martin Tomczyk (D/Audi) als Neunter knapp die Punkteränge. Der ehemalige Formel-1-Pilot David Coulthard wurde in der AMG Mercedes C-Klasse Zwölfter.
DTM-Ergebnis von Zandvoort bleibt vorläufig
Aufgrund von weiteren Untersuchungen an einem Reifen des Fahrzeugs von Audi-Pilot Timo Scheider, wurde das Rennergebnis in Zandvoort nicht offiziell bestätigt und bleibt somit vorläufig. Nach Rennende war an einem Reifen von Scheiders Fahrzeug festgestellt worden, dass der obligatorische Identifikations-Barcode von Serienpartner Dunlop fehlte. Dies ist ein Verstoß gegen das Technische Reglement des DMSB. Der Reifen wird nun von Dunlop eingehend untersucht, um zu prüfen, wie sich der Barcode lösen konnte.
Nach Analyse und Auswertung des DMSB erfolgt die Bekanntgabe des offiziellen Ergebnisses in den kommenden Tagen.
Das siebte DTM-Rennwochenende des Jahres findet vom 3. bis 5. September in Brands Hatch (GB) statt.
Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug: "Das war eine wirklich überragende Leistung, eine Klasse für sich. Natürlich hat uns Timo da auch geholfen, indem er nicht weggekommen ist. Wir haben jetzt fünf von sechs Rennen gewonnen, das ist ein Traum. Einfach war das heute sicher auch nicht. Wäre Timo so losgefahren wie geplant, hätte das Ergebnis auch ganz anders aussehen können. Wir haben gerade einen guten Lauf. Allerdings so dominant sind wir gar nicht, ich erwarte noch viele spannende Rennen und viele Positionskämpfe."
Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich: "Ja, ich habe sehr gelitten. Leider hat sich hier unser Nürburgring-Erlebnis wiederholt. Timo hatte eine sehr gute Pace. Der Start tut natürlich weh, wenn man sieht, welche Performance er während des Rennens zeigen konnte. Timo hat bei uns einen Ruf, dass er ein sehr konstanter und guter Starter ist, jetzt hat er eine schwere Saison. Mit einem ordentlichen Start wäre das Rennen sicher anders ausgegangen. Trotzdem: Mattias (Ekström) hat ein paar Punkte gut gemacht und Timo ist wieder zurück."
Quelle: DTM