Weitspringer Markus Rehm arbeitet an eigenem Gutachten für Zulassung zu Olympia
Archivmeldung vom 26.02.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittParalympicssieger Markus Rehm kämpft weiter um die Zulassung zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Der Weitspringer bereitet dazu derzeit eine eigene Untersuchung vor, die beweisen soll, dass ihm seine Unterschenkelprothese gegenüber nichtbehinderten Athleten keinen Vorteil bringt. »Wir sind schon zu etwa 90 Prozent bereit«, sagte Rehms Manager Lars Bischof der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland".
In etwa zwei Wochen wolle er mit zwei bis drei internationalen Instituten das Forschungsdesign vorstellen. Vor einer Woche hatte der Deutsche Behindertensportverband (DBS) öffentlich beklagt, dass der Weltleichtathletikverband IAAF die Bitte von DBS und Rehm ignoriere, Kriterien für einen erfolgreichen Nachweis aufzustellen. Ohne den selbst zu erbringenden Beweis, keinen Vorteil zu haben, den die IAAF mit einer neuen Regel im August 2015 einführte, kann Rehm nicht bei Olympia oder Weltmeisterschaften starten. Gegenüber dem "nd" bestätigte die IAAF nun, dass man dem DBS geantwortet und gleichzeitig den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) um die Details von bereits durchgeführten Messungen gebeten habe. Diese Daten stammen aus dem Jahr 2014 und gelten unter Experten als wenig aussagekräftig für einen Vergleich, dennoch schickte sie der DLV am Donnerstag der IAAF. Die IAAF könnte sich dem Problem also doch noch annehmen, ob noch rechtzeitig für einen Olympiastart Rehms, ist aber unklar. »Es wäre super, wenn tatsächlich Bewegung hineinkommt, und wir hoffen, dass das nun keine Hinhaltetaktik der IAAF ist. Natürlich wäre es optimal, wenn wir ihre Kriterien noch einbauen könnten, aber wir werden nicht noch mal acht Wochen darauf warten«, sagte Bischof.
Quelle: neues deutschland (ots)