Reit-Profi schmeißt Olympia – ihrem Hengst zuliebe
Archivmeldung vom 12.08.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie holländische Meisterin im Reitsport Adelinde Cornelissen hat auf eine mögliche olympische Medaille in Rio verzichtet. Wie sie selbst auf ihrer Facebook-Seite schreibt, sind ihr Leben und Gesundheit ihres Braunen Parzival wichtiger als alle Auszeichnungen der Welt.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" schreibt weiter: "Dabei lief alles zunächst planmäßig. Adelinde und ihr Ross kamen zum Dressur-Wettkampf nach Rio. Nach ein paar Tagen aber wurde Parzival von einem giftigen Insekt gestochen. Danach schwoll sein Kopf an und seine Körpertemperatur stieg.
Tierärzte behandelten den Hengst, bald fühlte er sich besser. Aber Adelinde war so nervös über den Zustand ihres Freundes und Kollegen, dass sie ihn für keine Minute alleine ließ. Sie übernachtete mit ihm im Stall, wo sie jede Stunde seine Temperatur kontrollierte. Dank der intensiven Pflege kam er wieder auf die Beine.
Die Sportlerin wollte ihr Team nicht im Stich lassen und setzte die Teilnahme an den Spielen fort. Parzival wurde zum Wettbewerb zugelassen, trotzdem stellte sich heraus, dass er nicht völlig fit ist. Adelinde befürchtete, dass eine weitere Teilnahme an den Spielen dem Pferd schaden werde und fasste den mutigen Beschluss, die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio anzukündigen.
„Ich kapitulierte, um ihn zu schützen. Mein Freund, mein Ross opferte alles in seinem Leben für mich auf, und er verdient es nicht, benutzt zu werden. Deshalb verabschiedete ich mich von den Zuschauern und verließ die Arena. Nichts auf der Welt ist es wert, das Leben von Parzival aufs Spiel zu setzen, nicht einmal eine Olympia-Medaille“, schrieb Adelinde auf ihrer Facebook-Seite."
Quelle: Sputnik (Deutschland)