Olympia-Sperren: Ist der „McLaren-Bericht ist gefälscht“?
Archivmeldung vom 27.08.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Bericht der sogenannten unabhängigen Wada-Untersuchungskommission unter Leitung von Richard McLaren ist gefälscht und hält keinerlei juristischer Kritik stand, wie Russlands Sportminister Witali Mutko im Interview mit dem Sportsender Match TV äußerte. Gleichzeitig teilte er mit, dass Russland bei Zivilgerichten gegen das Papier klagen wird.
Bei der deutschen Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" heißt es weiter: "Von der ursprünglichen Version des Berichts, der Russland eines angeblichen „staatlichen Doping-Systems“ überführen sollte, hätten mehrere Seiten gefehlt, so Mutko.
„Wir haben den McLaren-Bericht mit Mühe bekommen und übersetzt. Aus der Version, die wir bekommen haben, waren aber mehrere Seiten verschwunden. Wir haben auch die aktualisierte Version ausführlich studiert“, betonte der russische Sportminister.
Die Liste der Personen, die in die vom Bericht beschriebenen Manipulationen von Dopingproben verwickelt sein sollen, stehe nicht zur Verfügung.
Mutko zufolge verweigerte McLaren zudem, „dem Internationalen Olympischen Komitee konkrete Beweisen zu den angeblichen Verstößen gegen das Anti-Doping-Gesetz im russischen Sport zur Verfügung zu stellen“.
Auf Grundlage des McLaren-Berichtes hatte die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) empfohlen, die gesamte russische Nationalmannschaft von den Olympischen Spielen 2016 auszuschließen. Das IOC-Exekutivkomitee hatte am 24. Juli entschieden, die endgültigen Beschlüsse an die jeweiligen internationalen Sportverbände zu delegieren. Insgesamt hatten letztendlich 271 russische Athleten eine Starterlaubnis in Rio bekommen. Nur die russischen Schwer- und Leichtathleten, ausgenommen die Weitspringerin Daria Klischina, wurden komplett ausgeschlossen.
„Wir haben aus dem Bericht Schlüsse gezogen und werden der Wada und dem IOC unsere Meinung darlegen. Unser Fazit: Der Bericht ist gefälscht. Juristisch hält er keiner Kritik stand. In ausgewählten Fällen werden wir vor Zivilgerichten klagen. Diejenigen, die das verfasst haben, werden strafrechtlich zur Verantwortung gezogen. Wir werden uns auch an die Leitung der Schweizer Firma wenden, die die Probenbehälter produzierte. Wir wollen, dass sie die Produktion öffentlich beurteilen“, schloss Mutko."
Quelle: Sputnik (Deutschland)