NRW-Innenminister Jäger fordert von Bundesliga-Clubs härtere Bestrafung der Stadion-Randalierer
Archivmeldung vom 15.11.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKnapp drei Wochen sind seit den Ausschreitungen beim Fußball-Revierderby zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund vergangen - jetzt verlangt NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) weitere Konsequenzen der Clubs und eine härtere Bestrafung der Randalierer. Gegen die acht bisher von der Polizei ermittelten Täter müssten unverzüglich bundesweite Stadionverbote verhängt werden, forderte er gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). "Sie sollen ab sofort in keinem Fußballstadion ein Bundesligaspiel mehr sehen dürfen", sagte Jäger. Die "erschreckend rücksichtslosen Krawalle" auf Schalke erforderten ein "klares Signal".
Nach dem massiven Abbrennen von Pyrotechnik im Dortmunder Gästeblock, aus dem Bengalos und Rauchbomben gezielt in Nachbarränge geschossen worden waren, wurden in dieser Woche acht Verdächtige identifiziert. Sie alle gehören zum Kreis der BvB-Problemfans, wie die Auswertung des Video-Materials durch die Polizei in Gelsenkirchen und Dortmund ergab. Ihnen drohen Strafverfahren unter anderem wegen Landfriedensbruchs, versuchter gefährlicher Körperverletzung und Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz.
Jäger lobte ausdrücklich das "schnelle und konsequente" Vorgehen von Borussia Dortmund. BvB-Boss Joachim Watzke hatte bereits auf die Krawalle mit einem Eintrittskarten-Entzug für drei Ultragruppen bei Auswärtsspielen reagiert - und ein Stadionverbot für Personen angekündigt, denen Straftaten zugeordnet werden können. Der Innenminister geht nun weiter und verlangt, dass sämtliche Bundesliga-Stadien für sie tabu sein sollen. Außerdem müssten sich friedliche Fans klar von Gewalttätern abgrenzen. Jäger: "Wer den Fußball missbraucht und Menschenleben gefährdet, hat im Stadion nichts verloren."
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)