Ex-Radprofi Schumacher: Doping-Arzt Schmidt hatte immer Viagra in der Tasche
Archivmeldung vom 06.03.2019
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEx-Radprofi Stefan Schumacher wundert sich über die Dreistigkeit des mutmaßlichen Dopingarztes Mark Schmidt. Von 2006 bis 2008 waren beide beim Team Gerolsteiner, ehe Schumacher des Dopings überführt wurde. „Mark Schmidt ist damals mit einem dunkelbauen Auge davongekommen“, sagt Schumacher in der SPORT BILD. „Mir ist absolut unerklärlich, warum man diesen Weg noch einmal einschlägt und solche Risiken eingeht. Als Arzt leidet er ja keine existenziellen Nöte. Er hat einen tollen Job und macht mutmaßlich so einen Mist. Ich frage mich echt warum. Für manche Leute scheint so etwas einen gewissen Reiz zu haben.“
Schumacher erinnert sich an die gemeinsame Zeit beim Team Gerolsteiner: „Seine Art war mir wenig vertrauenserweckend, schon beim ersten Trainingslager auf Mallorca. Er wirkte auf mich nicht so seriös, wie ich es von einem Arzt gewohnt bin. Man hatte das Gefühl, für ihn war alles ein Spiel. Er ist aktiv auf einen zugekommen und hat gefragt, welche medizinischen Wünsche man hat. Auffällig war sein leichtfertiger Umgang mit verschreibungspflichtigen Medikamenten, das fing bei Schmerz- und Schlafmitteln an und ging bis zu ganz abenteuerlichen Sachen.
Vor und nach den Rennen hat er gefragt: Was willst du haben? Dabei ging es nicht immer unbedingt um verbotene Dinge, aber es war schnell klar, dass er das komplette Sortiment im Angebot hat.“
Was Schmidt laut Schumacher öfter dabei hatte, war das Potenzmittel Viagra. Es steht nicht auf der Dopingliste, hat aber eine leistungssteigernde Wirkung, indem es die Sauerstoffaufnahme durch die Lunge steigert.
Quelle: SPORT BILD