Gold für das Mixed-Quartett um Karl Geiger
Archivmeldung vom 01.03.2021
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNicht vorzustellen, was am Schattenberg in Oberstdorf los gewesen wäre, wenn leibhaftige Skisprung-Fans und nicht nur Pappkameraden auf der Tribüne gesessen hätten. Mit einer Oberstdorferin am Start und einem Oberstdorfer als Schlussspringer und einem Oberstdorfer als einen der beiden Trainer gewann das deutsche Mixed-Quartett mit Katharina Althaus (104+99,5), Markus Eisenbichler (100+98,5), Anna Rupprecht (92,5+98,5) und Karl Geiger (99,5+99,5) und 1.000,8 Punkten den Weltmeistertitel vor Norwegen (95,6) und Österreich (986,5). Und das bereits zum vierten Mal in Folge, bei der Heim-WM im Allgäu aber völlig überraschend.
Für Gastgeber Deutschland war es die erste Goldmedaille bei den Titelkämpfen im Allgäu. Für Karl Geiger nach Skiflug-WM, Geburt seines Töchterchen und der Silbermedaille im Einzelspringen die Krönung vor seiner Haustür bei dieser „Heim-WM“. Auch Bundestrainer Stefan Horngacher war beinahe sprachlos, lobte aber den Mit seines Kollegen Andreas Bauer, der mutig aufgestellt habe. Auch Bauer ist Oberstdorfer und gab die Komplimente an die DSV-Herren weiter: „Mit einem Eisenbichler in der Kabine, der die Mädchen bei Laune hält locker macht, kann nichts schief gehen.“
"Gold, und das daheim - ich freue mich riesig. Das ist mega mega cool", sagte Lokalmatadorin Althaus, die im Einzel nicht über Rang zehn hinausgekommen war: "So ist Skispringen - an einem Tag läuft es, am anderen nicht. Ich habe mich heute von Anfang an viel wohler gefühlt." Eisenbichler schrieb mit dem Triumph Geschichte: Für den 29-Jährigen ist es der fünfte WM-Titel seiner Karriere, damit überholt er den bisherigen deutschen Rekordhalter Martin Schmitt.
Bei den Frauen hat die diesmal nicht nominierte Carina Vogt ebenfalls fünf Goldmedaillen gewonnen. In dem zum fünften Mal ausgetragenen Wettbewerb hieß der Sieger somit zum vierten Mal Deutschland, nur bei der WM-Premiere 2013 hatte Japan gewonnen.
Das DSV-Quartett erwischte einen Start nach Maß in den 2022 erstmals olympischen Wettbewerb: Althaus (104,0 m) und Eisenbichler mit weniger Anlauf (100,0 m) brachten den "gemischten Vierer" mit zwei Top-Flügen sofort an die Spitze. Rupprecht (92,5 m) musste zwar kurzzeitig Norwegen und Österreich passieren lassen, doch Geiger (99,5 m) sorgte für die Halbzeit-Führung. Im zweiten Durchgang bauten Althaus (99,5 m) und Eisenbichler (98,5 m) bei nun schwierigeren Bedingungen die Führung sogar kontinuierlich aus. Auch Rupprecht (98,5 m) glänzte diesmal, Geiger (99,5 m) machte den unerwarteten Triumph klar. Springer und Springerinnen ziehen nun auf die Großschanze um. Um Medaillen geht es jetzt bei der Heim-WM auf der großen Schanze am Schattenberg erstmals am Mittwoch mit dem Einzel der Frauen ab 17.15 Uhr. Am Nachmittag hatten de Kombinierer in der Staffel mit Silber eine weitere Medaille gewonnen.
Quelle: SC Willingen