Schiri-Boss Fröhlich droht Video-Assistenten mit Keller-Verbot
Archivmeldung vom 29.08.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSchiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich (60) kündigt Konsequenzen nach dem Videobeweis-Chaos zum Bundesliga-Start an und schließt auch nicht aus, das einzelne Schiedsrichter nicht mehr als Video-Assistenten im DFL-Kontrollzentrum in Köln zum Einsatz kommen. „Die Frage lautet: Wer hat sich den neuen Gegebenheiten angepasst, wer ist im neuen Verständnis der Spielleitung mit einem Video-Assistenten angekommen und wer nicht?“, sagte Fröhlich der SPORT BILD (Mittwoch-Ausgabe).
Auf die Frage, ob es Schiedsrichter gebe, die im Videokeller fehl am Platz seien und nur noch auf dem Spielfeld zum Einsatz kommen sollten, antwortete er: „Das könnte natürlich eine Konsequenz sein. Die Schiedsrichter, bei denen wir ein gutes Gefühl haben, dass sie wissen, wann sie eingreifen dürfen und müssen, werden weiter eingesetzt im Video-Assist-Center. Wo es noch nicht läuft, müssen wir die Schlagzahl erhöhen, was Schulung und Training betrifft, bevor sie wieder zum Einsatz kommen, damit wir das System und die betroffenen Personen nicht zusätzlich belasten.“
Zur Kritik von Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel an der DFB-Altersgrenze für Bundesliga-Referees von 47 Jahren unter Hinweis darauf, dass erfahrene die besseren Schiedsrichter seien, sagte Fröhlich: „In anderen Verbänden, etwa in England oder Holland, gibt es diese Altersgrenze nicht mehr, solange die Leistung stimmt und die Leistungstest bestanden werden. Das war bislang für uns kein brennendes Thema, aber damit muss man sich immer wieder auseinandersetzen, und für das muss man in Zukunft offen bleiben, zum Beispiel auch, wie man mit den älteren Schiedsrichtern umgeht – ob in der Rolle des Feld-Schiedsrichters oder danach als Video-Assistent. Ihre Erfahrung sollte man in jedem Fall nutzen. Aber man muss auch abwägen, inwieweit ein Wegfall der Altersgrenze der Entwicklung des Schiedsrichter-Nachwuchses widerspricht.“
Quelle: SPORT BILD