7. IDM-Lauf 2006 auf dem Sachsenring
Archivmeldung vom 04.09.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.09.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJörg Teuchert (Yamaha) hat sich beide Siege in der Klasse IDM SUPERBIKE am Sachsenring geholt. Der Supersport-Weltmeister aus dem Jahr 2000 dominierte vor 15.600 Zuschauern sowohl das Vormittagsrennen unter trockenen Bedingungen, als auch das Nachmittagsrennen, das unter Dauerregen stattfand.
Mit
seinem Doppelsieg schaffte sich Teuchert im Titelkampf einen
Punktvorsprung von 15 Zählern vor den letzten beiden Rennen in
Hockenheim.
Beim Zeittraining am Samstag blieben die ersten 10 Piloten
innerhalb einer Sekunde, was auf spannende Rennen hindeutete. Die
Pole Position ging an den Österreicher Martin Bauer (Honda), der im
vergangenen Jahr beide Rennen am Sachsenring gewinnen konnte. Die
übrigen Plätze in der ersten Startreihe holten sich Bauers Landsmann
Andreas Meklau (Suzuki), Michael Schulten (Honda) und Suzuki-Pilot
Roman Stamm. Titelanwärter Jörg Teuchert fuhr hinter seinem
Yamaha-Markenkollegen Didier Van Keymeulen die sechstbeste
Trainingszeit.
Den ersten Start des Vormittagsrennens gewann Martin Bauer, doch
das Rennen wurde noch vor Beendigung der ersten Runde wegen eines
Sturzes abgebrochen, da ein Fahrzeug auf der Ideallinie lag. Auch
beim Re-Start hatte Honda-Pilot Martin Bauer die Nase vorn, dieses
Mal kam aber auch Jörg Teuchert aus der zweiten Startreihe blendend
weg. Bauer und Teuchert konnten schnell etwas Raum zwischen sich und
die Verfolger legen. Der drittplazierte Österreicher Andreas Meklau
wollte den beiden Führenden folgen, wurde aber durch Angriffe des
Belgiers Van Keymeulen zunächst daran gehindert. Erst gegen Mitte des
Rennens konnte sich Meklau von Van Keymeulen absetzen und zur Spitze
aufschließen. Doch auch Van Keymeulen kam wieder heran.
An der Spitze versuchte Teuchert mehrmals an Bauer vorbeizugehen,
doch der Österreicher konnte immer gegenhalten. Also verschob der
Yamaha-Pilot seine entscheidende Attacke auf das Rennende und hatte
prompt Erfolg. In der vorletzten Runde nutze Teuchert just den
Moment, als Bauer mit einem kleinen Rutscher zu kämpfen hatte und
ging vorbei. "Ich habe dann außerdem auf der Geraden noch kurz den
Windschatten eines zu überrundeten Fahrers erwischt.", bekannte
Teuchert nach dem Rennen. Mit knapp einer halben Sekunde Vorsprung
gewann Teuchert vor Bauer und Meklau. Damit standen alle drei
Titelkandidaten auf dem Podest, der Punkteabstand im Titelkampf
zwischen Platz 1 (Teuchert) und Platz 3 (Bauer) betrug nur noch 7
Zähler.
Hinter den ersten Drei holte sich Didier Van Keymeulen Rang vier.
Über 10 Sekunden hinter dem Sieger belegten Roman Stamm (Suzuki) und
Werner Daemen (Honda) die Plätze fünf und sechs. Routinier Michael
Schulten (Honda) war gegen Mitte des Rennens über das Vorderrad
weggerutscht und ausgeschieden.
Vor dem Nachmittagsrennen begann es zu regnen, so dass ein
zusätzliches Regentraining eingeschoben werden musste. Den besten
Start erwischte der Schweizer Roman Stamm (Suzuki), doch auch
Teuchert kam wieder blitzschnell aus Reihe zwei nach vorn. Noch in
der zweiten Runde ging Teuchert an Stamm vorbei und jagte dem Feld
auf und davon. Nach vier Runden schaute selbst Teuchert ungläubig
auf seine Boxentafel. Ihm wurde ein Vorsprung von 11 Sekunden
angezeigt. Grund war ein Ausflug von Roman Stamm in die Wiese, der
aber trotz dieses Fehlers seinen zweiten Rang behielt. Um Rang drei
kämpften erneut Didier Van Keymeulen und Andreas Meklau.
Im Mittelfeld fuhr inzwischen der Südtiroler Markus Wegscheider ein
sensationelles Rennen. Der Suzuki-Pilot passierte einen Piloten nach
dem anderen und lag plötzlich in Schlagdistanz zu Van Keymeulen und
Meklau. Es dauerte nicht lange, dann hatte er auch die beiden
passiert.
Hinter Teuchert, der seinen Vorsprung im Bereich von 10 Sekunden
hielt fuhren jetzt drei Suzuki-Piloten. Sogar Roman Stamm geriet für
Wegscheider noch in Blickweite. Der konnte seine Position jedoch
verteidigen.
Teuchert gewann das Rennen klar. Rang zwei und drei ging an die
Suzuki-Piloten Roman Stamm und Markus Wegscheider, die vor ihrem
Markenkollegen Andreas Meklau ins Ziel kamen. Dieser verlor dadurch
als Vierter des Rennens in der Meisterschaft erneut 12 Punkte auf den
Sieger Teuchert - jede Menge Grund für Diskussionen bei den
Zuschauern. Rang fünf und sechs ging an die Yamaha-Piloten Didier Van
Keymeulen und Dario Giuseppetti.
Youngster Mattias Von Hammerstein legte ein beeindruckendes
Regenrennen hin und kassierte am Ende seine ersten fünf IDM-Punkte.
Der 18-jährige Eisenacher fuhr von Startplatz 29 auf den 11. Endrang
vor und ließ dabei u.a. Herbert Kaufmann und Philipp Hafeneger hinter
sich.
Honda-Pilot Martin Bauer, am Vormittag noch auf dem Siegerpodest,
erlebte einen rabenschwarzen Nachmittag. Wie schon am Schleizer
Dreieck kam er mit der nassen Piste überhaupt nicht zurecht. Ein
technischer Defekt führte später sogar zur Aufgabe. Dieser "Nuller"
kostete Martin Bauer (186 Punkte) den Anschluss an die beiden anderen
Titelkandidaten Jörg Teuchert (218) und Andreas Meklau (203).
In der Markenmeisterschaft haben die Suzuki-Piloten ihre Führung
verteidigt. Mit 450 Zählern liegen die Verfolger Yamaha und Honda (je
381) deutlich zurück.
Ergebnisse IDM SUPERBIKE:
13. Lauf:
1. Jörg Teuchert (Hersbruck/Yamaha) 29:23,980 Min., 2.
Martin Bauer (AUT/Honda) 0,409 Sek. zur., 3. Andreas Meklau
(AUT/Suzuki) 0,711 Sek. zur., 4. Didier Van Keymeulen (BEL/Yamaha)
1,832 Sek. zur., 5. Roman Stamm (SUI/Suzuki) 12,519 Sek. zur., 6.
Werner Daemen (BEL/Honda) 16,248 Sek. zur.
14. Lauf:
1. Jörg Teuchert 28:27,084 Min., 2. Roman Stamm 7,719
Sek. zur., 3. Markus Wegscheider (ITA/Suzuki) 8,615 Sek. zur., 4.
Andreas Meklau 11,144 Sek. zur., 5. Didier Van Keymeulen 33,114 Sek.
zur., 6. Dario Giuseppetti (Berlin/Yamaha) 58,115 Sek. zur.
IDM-Punktestand:
1. Teuchert 218, 2. Meklau 203, 3. Bauer 186, 4.
Kellner 147, 5. Nebel 147, 6. Stamm 140
Markenmeisterschaft: 1. Suzuki 450, 2. Yamaha 381, 3. Honda 381, 4. Kawasaki 159
Quelle: Pressemitteilung IDM Int. Deutsche Motorradmeisterschaft